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Bei dem Unglück in der Nähe vom Mannheimer Bahnhof wurden fünf Menschen schwer verletzt.

Foto: APA/EPA/UWE ANSPACH

Mannheim/Wien - Bei dem schweren Zugsunglück am Mannheimer Hauptbahnhof sind am Freitagabend zwei Österreicher - ein Oberösterreicher und ein Salzburger - leicht verletzt worden. Das teilte der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss, am Samstagnachmittag der APA mit. Die Betroffenen wären ambulant behandelt worden und hätten das Spital danach verlassen können.

An dem Unglück war mit dem Eurocity EC 216 ein Zug aus Graz beteiligt. Insgesamt gab es 35 Verletzte. Zehn befanden sich am Samstagnachmittag noch in Spitälern, darunter vier Personen, deren Verletzungen als schwer, aber nicht lebensgefährlich eingestuft wurden. 21 Verletzte waren von den Rettungsdiensten und Ärzten am Unglücksort behandelt worden. Sie konnten danach ihre Reise fortsetzen, sollen aber teilweise einen Schock erlitten haben.

Aufnahmen aus Helikopter

Unterdessen hat die deutsche Bundespolizei gemeinsam mit der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Für die Dauer der Untersuchungen bleibe die Unfallstelle gesperrt, sagte die Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe, Carolin Bartelt. Die Bundespolizei machte am Samstag von einem Helikopter aus Aufnahmen von den zerstörten Waggons.

Auch die Experten der Unfalluntersuchungsstelle des Bundes trafen in Mannheim ein. Nach Angaben der Bundespolizei wurden bei dem Unglück 35 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer.

Ein Güterzug, der auch Chemikalien geladen hatte, und ein Eurocity waren am Freitagabend in der Nähe des Hauptbahnhofs zusammengeprallt. Zwei Waggons mit 110 Passagieren kippten um. Der Unfall lief noch recht glimpflich ab, da das Tempo bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof gedrosselt war.

Überprüfung von Betriebsablauf

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann wurde am Samstag am Hauptbahnhof erwartet - er wollte sich ein Bild vom Unfallort machen.

Experten müssen nun klären, warum der Güterzug den Eurocity rammte. Wie eine Sprecherin der Untersuchungsstelle des Bundes berichtete, überprüften die Bahn-Spezialisten unter anderem den Betriebsablauf. Außerdem müsse untersucht werden, ob die Signale und die Fahrzeuge richtig funktionierten. "Wir ermitteln in alle Richtungen", hieß es.

Der Güterzug auf dem Weg von Duisburg nach Ungarn hatte laut Bundespolizei zwei Gefahrgut-Container geladen. Die Behälter mit der Chemikalie seien aber nicht beschädigt worden, es seien keine gefährlichen Stoffe ausgetreten, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.

Nicht in Lebensgefahr

Die Passagiere waren in der Nacht aus den Waggons befreit worden. Nach Angaben der Bundespolizei kamen insgesamt 14 Verletzte in Spitäler. Die vier Schwerverletzten befanden sich nicht in Lebensgefahr.

Das Zugunglück löste am Samstag Störungen im Bahnverkehr aus. Drei von insgesamt zehn Gleisen am Hauptbahnhof - eine zentrale Achse im Fernverkehr - waren am Samstag noch gesperrt. Es kam zu Ausfällen und Umleitungen. (APA, 2.8.2014)