Die wievielte Waffenruhe zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in Gaza wurde jetzt ausgerufen und gleich wieder gebrochen? Egal, dieser Krieg wird von zwei Parteien geführt, die sich hoffnungslos verrannt haben.

Die Hamas (oder die noch radikaleren Gruppen, die an ihren Rändern existieren) braucht den Krieg, um unter dem Vorwand "Befreiungskampf" ihre Existenz zu legitimieren. Das Leben der Einwohner von Gaza konnte/wollte sie nicht verbessern, wichtig ist ihr die Unterwerfung unter ein Gesellschaftsmodell aus dem siebenten Jahrhundert und der ewige Krieg mit dem ewigen Abfeuern von Raketen nach Israel.

Die rechte israelische Regierungskoalition unter Benjamin Netanjahu will im Status quo verharren. Das Westjordanland weiter besetzt halten, die Siedlungen ausbauen, die Hamas in Gaza mit wiederkehrenden Militäreinsätzen niederhalten. Man werde weitermachen, bis alle Tunnel zerstört sind, sagt Netanjahu - ein legitimes taktisches Ziel, aber mit Sicherheit nur ein temporärer Erfolg. Die zivilen Opfer werden mit der Heimtücke der Hamas gerechtfertigt, die Kinder als Schutzschilde benutzt, aber der Anblick der Opfer wird trotzdem immer unerträglicher.

Und dann? Der bekannte israelische Schriftsteller Meir Shalev schreibt im Spiegel: "Beide Seiten werden ihren Sieg erklären und dann werden wir uns auf die nächste Operation vorbereiten." (Hans Rauscher, DER STANDARD, 2.8.2014)