Ausländische Touristen entdecken ihre Liebe zu griechischen Stränden wieder. Das belebt die Wirtschaft, die sich langsam erholt.

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Athen - Die Wirtschaftskrise wird die griechischen Menschen noch länger im Würgegriff haben, Arbeitslosigkeit und Armut sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Ein kleines positives Zeichen haben die Statistiker aber für das Land: Im zweiten Quartal 2014 ist die griechische Volkswirtschaft zum ersten Mal seit Ausbruch der Krise wieder gewachsen.

Das liegt vor allem daran, dass die Geldbörse der einströmenden Touristen locker sitzt. Die Touristenzahlen brechen alle Rekorde. Ministerpräsident Antonis Samaras rechnet mit mehr als 20 Millionen Touristen in diesem Jahr - etwa zehn Prozent mehr als 2013. Das seien "zwei Touristen pro Einwohner", sagte Samaras kürzlich.

EU-Kommission erwartet 2,9 Prozent Wachstum 2015

Nach Berechnungen des Zentrums für Planung und Ökonomieforschung (KEPE) in Athen lag das Wirtschaftswachstum bei 0,38 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im ersten Quartal 2014 war die Wirtschaft des Euro-Krisenlandes noch um 0,9 Prozent geschrumpft. Im dritten und vierten Quartal soll es KEPE zufolge ein Wachstum von jeweils knapp 1,2 und 1,9 Prozent geben. Ende 2014 rechnet das Institut im Vergleich zum Vorjahr mit einem Wachstum von 0,5 bis 0,7 Prozent.

Die EU-Kommission sieht das ähnlich und rechnet für heuer mit 0,6 Prozent Wachstum, im nächsten Jahr sollen es schon 2,9 Prozent sein. Die OECD ist etwas pessimistischer, sie rechnet für heuer noch mit einem Minus von 0,3 Prozent und für nächstes Jahr mit einem kleineren Plus von 1,9 Prozent. Der IWF sieht Griechenland 2016 sogar knapp an den vier Prozent schrammen. Ökonomen sind sich einig, dass hohe Wachstumsraten entscheidend sind für einen Abbau der Arbeitslosigkeit, der Armut und der angesammelten Staatsschuld. (red/APA, derStandard.at, 1.8.2014)