Die Diskussion um Abtreibungen in staatlichen Krankenhäusern in Westösterreich geht weiter. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) will Schwangerschaftsabbrüche – wie berichtet - in Wohnortnähe ermöglichen. Gegenüber dem Ö1-Morgenjournal kritisiert der Leiter der Universitätsklinik in Innsbruck, Christian Marth, diesen Ansatz: "Wenn man da in eine Uniklinik geht, da sitzt man dann neben der Nachbarin im Warteraum." Frauen würden aus diesem Grund die Abtreibung lieber nicht in der Umgebung durchführen lassen. Es sei für Ärzte und Ärztinnen auch eine Belastung, Abtreibung durchzuführen, weil sich diese aktiv dafür entscheiden müssten, "Leben zu töten".

Anders sieht das der Betreiber des Wiener Privatambulatoriums für Schwangerschaftsabbrüche in Wien, Christian Fiala. Er sieht in dem Eingriff eine ärztliche Pflicht: "Das ist eine medizinische Basisversorgung, dass Frauen nicht nur bei gewollten Schwangerschaften medizinisch betreut und versorgt zu werden, sondern natürlich auch bei ungewollten Schwangerschaften." (red, dieStandard.at, 31.07.2014)