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Foto: APA/Fohringer

Für viele Bankkunden wird am Freitag ein Albtraum wahr: Ab 1. August müssen sie verpflichtend IBAN und BIC statt die bewährte Kontonummer und Bankleitzahl verwenden. Schuld daran ist die EU, genauer gesagt die Single Euro Payments Area (SEPA).

Plötzlich muss man auf Zahlscheinen und im Online-Banking eine ellenlange Zahlenschlange (IBAN) und ein Buchstaben-Wirrwarr (BIC) eintragen? Wozu, fragen sich viele (auch ich war einst skeptisch).

Schon einmal verschoben

Doch in Wahrheit ist das neue System, das eigentlich schon am 1. Februar hätte in Kraft treten sollen, um keine Spur komplizierter als das alte. Es wird nur miserabel kommuniziert.

Im Inlandszahlungsverkehr braucht man nämlich keinen BIC, der die Bank identifiziert. Denn im IBAN ist die alte Bankleitzahl bereits enthalten. Im Vergleich zu früher kommt bei ihr nur am Anfang ein AT hinzu und dann eine zweistellige Prüfzahl. Der Rest ist genauso, also ob man BLZ und Kontonummer eingibt.

BIC nur bei Auslandstransaktionen

Der BIC wird nur bei Auslandstransaktionen notwendig. Und die waren in der Vergangenheit noch komplizierter als jetzt.

Warum aber wird das den Kunden nicht klar kommuniziert? Warum wird ihnen suggeriert, ohne BIC wäre eine Überweisung nicht gültig?

Für Überweisungen in oder aus dem Ausland stimmt das ja, für den Alltag der meisten aber nicht.

Diese - wahrscheinlich durch bürokratische Vorsicht motivierte - Irreführung schafft ein Gefühl von Unsicherheit und schürt Ärger und Frustration gegenüber der EU, den Banken, der Politik und der modernen Gesellschaft an sich. Das Ergebnis ist typisch Europa: ein gutes System, miserabel verkauft. (Eric Frey, derStandard.at, 31.7.2014)