Wien - Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) arbeitet nach dem Aufnahmestopp im Erstaufnahmelager Traiskirchen nun an einer "Zwischenlösung" für Asylwerber in der Kaserne Linz-Ebelsberg. Er stehe mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Experten in intensiven Gesprächen, um Notunterkünfte in der oberösterreichischen Kaserne anbieten zu können, sagte Klug am Mittwochvormittag vor Journalisten.

Die Kaserne Ebelsberg steht erst 2015 zum Verkauf. Derzeit ist noch ein Teil in militärischer Verwendung, ein anderer Teil ist aber bereits abgesiedelt. Und genau in dieser teilweisen militärischen Verwendung liegt offenbar noch das größte Problem. Klug erklärte dazu, es sei schwierig, weil eine strikte Trennung nötig wäre, wenn Asylwerber untergebracht werden sollten. Auf die Frage, ob er auch dafür Geld von der Innenministerin verlangen würde, ging der Verteidigungsminister nicht ein.

Andere Kasernen vor Verkauf

Für die vier anderen derzeit leer stehenden Kasernen in Baden, Pinkafeld, Oberwart und den Fliegerhorst Nittner beharrte Klug auf einem Verkauf. Er warb neuerlich um Verständnis, dass angesichts der angespannten Budgetsituation nur ein Verkauf in Frage komme. Das Bundesheer brauche die Einnahmen dringend für die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes und die Gewährleistung des Katastrophenschutzes.

Weitere Fragen beantwortete Klug bei einem Termin in einer Wiener Kletterhalle nicht. Er bat die Rekruten, die dort ihr Klettertraining absolvierten, um Verständnis, dass er wegen der Verhandlungen über das Asylproblem nicht wie geplant, mitklettern könne. Das Klettern ist ein Teil der Sportausbildung der Rekruten. Es sei ein Wunsch der Grundwehrdiener bei der Befragung gewesen, die Ausbildung im Bereich Sport breiter aufzustellen. Bisher sei diese "etwas lauf-lastig" gewesen. Das Klettern sei nun ein Bereich, um den Sport in der Ausbildung deutlich aufzuwerten.

Klugs Kletter-Philosophie

Klug verwies darauf, dass Klettern viele Komponenten habe, die auch für den militärischen Dienst notwendig seien. So gehe es einerseits darum, sicher und zügig ans Ziel zu kommen. Andererseits gehe es auch um das "kameradschaftliche Miteinander", dass man sich aufeinander verlassen könne und gemeinsam sicher das Ziel erreiche. (APA, 30.7.2014)