Tokio - Eine grausame Bluttat unter Schülerinnen erschüttert Japan: Offenbar aus purer Mordlust hat eine 16-Jährige eine Mitschülerin brutal getötet. Sie habe einen Menschen "zerstückeln wollen", schilderte die Teenagerin im Verhör ihre Fantasien, wie ein Ermittler am Dienstag sagte. Im Internet kursierten wenige Stunden nach der Tat Fotos von einer abgetrennten Hand des 15-jährigen Opfers.

Die Beschuldigte habe gestanden, das Opfer stranguliert zu haben, bevor sie es enthauptet und seine linke Hand abgetrennt habe, sagte ein Ermittler. Sie habe dabei neben anderen "Werkzeugen" auch "etwas wie ein Kabel" benutzt. Die Leiche des Mädchens wurde demnach am Sonntag in der Wohnung der mutmaßlichen Mörderin gefunden. Dort fanden Ermittler laut der Zeitung "Yomiuri" unter anderem auch Hämmer und eine Säge.

Mädchen lebte alleine

Die Eltern des Opfers alarmierten am Samstagabend die Polizei, nachdem ihre Tochter von einem Treffen mit Freunden nicht nach Hause gekommen war. Den Ermittlungen zufolge geschah der Mord wahrscheinlich noch am selben Abend. Die Leiche des Kindes wurde am Sonntag entdeckt.

Die beiden Mädchen besuchten dieselbe Schule in der Stadt Sasebo in der südwestjapanischen Präfektur Nagasaki. Die mutmaßliche Mörderin lebte Medienberichten zufolge nach dem Krebstod ihrer Mutter allein in der Wohnung. Ihr Vater heiratete nur drei Monate später erneut, er und die Stiefmutter wohnen demnach in derselben Stadt.

Die Schule habe die mutmaßliche Täterin seit dem Tod ihrer Mutter kaum noch besucht, berichtete "Yomiuri". Allerdings sei sie schon in der Volksschule auffällig gewesen; dort habe sie zwei Mitschülern Bleichmittel ins Essen gemischt. Ihr Handeln habe sie damals damit begründet, dass die beiden sie "geärgert" hätten. (APA/AFP, 29.7.2014)