Ritzing/Eisenstadt - Der burgenländische Fußball-Regionalligist SC Ritzing ist insolvent, teilte der Alpenländische Kreditorenverband AKV Europa am Dienstag in einer Aussendung mit. Den Passiva von 571.234 Euro stehen 106.000 Euro Aktiva gegenüber. Die Fortführung ist unter Eigenverwaltung geplant.

Das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ist am Montag beim Landesgericht Eisenstadt eröffnet worden. Der SC Ritzing, der sich in der 1. Runde des ÖFB-Samsung-Cups mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Hard für die 2. Runde qualifiziert hat, ist derzeit im Besitz einer Spielberechtigung des burgenländischen Fußballverbandes für 2014/15.

Aus diesem Grund sei davon auszugehen, dass es keine Einschränkung für den Spielbetrieb gebe, teilte eine Sprecherin des AKV Europa auf Anfrage der APA mit. Auch vom burgenländischen Fußballverband hieß es, dass es "aus aktueller Sicht" keine Einschränkung geben werde, sagte Geschäftsführer Simon Knöbl.

Zahlungsunfähigkeit

Den neun betroffenen Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. Dienstnehmer gibt es keine. Als Grund für die Insolvenz wurden vor allem "Auffassungsunterschiede mit der burgenländischen Gebietskrankenkasse hinsichtlich der sozialversicherungsrechtlichen Komponente verschiedener Spielerverträge" genannt. Aufgrund hoher Nachbelastungen, die zu entsprechenden Rückständen führten, sei die Zahlungsunfähigkeit eingetreten, so der AKV.

Der für den Profi-Bereich zuständige Vereinsfunktionär ist Robert Hochstaffl, einst Manager des FC Tirol, als dieser in eine Millionenpleite geschlittert war. Dem SC Ritzing, der in er vergangenen Saison lange um den Meistertitel in der Regionalliga Ost mitgespielt hat, war Ende April die Bundesliga-Lizenz verweigert worden. Hochstaffl legt aber Wert auf die Feststellung, dass er bei Ritzing nur für den sportlichen Bereich zuständig sei. Die Insolvenz sei durch "Altlasten" entstanden, die aus der Zeit vor Beginn seiner Tätigkeit stammten, betonte der Tiroler. (APA, 29.7.2014)