New York - Da es im Fußball schon um Geld geht und die Welt nur eine begrenzte Kugel ist, gilt es für die europäischen Topklubs, Märkte zu erschließen. Und so bereiten sie sich in den USA vor. Für den gezielten Aufbau nach einer Fußball-WM ist das zwar nicht gerade ideal, andererseits müssen wirtschaftliche Interessen auch befriedet werden "Wir reisen mit großer Lust in die USA", sagt Pep Guardiola, der mit dem FC Bayern am Mittwoch Richtung New York aufbricht. "Die Leute wollen uns kennenlernen.
Louis van Gaal, der neue Trainer von Manchester United, hätte gerne auf den Nordamerika-Trip verzichtet. "Die Entfernungen, die Vielfliegerei und der Jetlag sind nicht positiv für eine gute Vorbereitung." Der Niederländer verwies darauf, dass die US-Tour bereits arrangiert wurde, ehe er seinen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte. "Deshalb muss ich mich da anpassen." United, Stadtrivale City, Liverpool, Real Madrid, Milan, Inter Mailand, Roma und Olympiakos Piräus sind beim sogenannten International Champions Cup engagiert. Die Stationen der Gruppenspiele sind Los Angeles, Denver, Washington und Detroit. Sollte United das Finale erreichen, käme am 4. August Miami hinzu, das Team hätte dann in zwei Wochen 22.000 Kilometer zurückgelegt. Zwischen den Partien bleibt aufgrund von Sponsorenterminen kaum Zeit, sich konzentriert auf die neue Saison vorzubereiten. Der TV-Sender CNN betitelte die Trips treffend als "reines Business, kein Vergnügen". Umfragen haben ergeben, dass es in den USA rund 61,5 Millionen Fußballfans gibt. 15 Millionen haben Interesse am FC Bayern. Ab 2015 überträgt Fox Sports die deutsche Bundesliga.
"Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, in die USA zu kommen", sagt Arsenals Trainer Arsene Wenger. Der Franzose gab zu, die Trainingslager seien aus kommerziellen Gründen arrangiert. "Rein fußballtechnisch ist es am besten, daheimzubleiben." (red, DER STANDARD, 29.7.2014)