Bei manchen Mädchen beginnt die Menstruation bereits mit acht Jahren, bei anderen mit 18 - der Durchschnitt liegt bei etwa 13 Jahren.

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Wann Mädchen ihre erste Periode bekommen, hängt davon ab, ob sie bestimmte Gene von der Mutter oder vom Vater geerbt haben. Da ein früher Beginn der Regelblutung mit Krankheiten später im Leben zusammenhängt, haben Forscher nun eine großangelegte Studie zu den genetischen Grundlagen durchgeführt.

Genom bestimmt Zeitpunkt

Das internationale Forscherteam hat dazu im Erbgut von 180.000 Frauen nach genetischen Varianten gesucht, die den Zeitpunkt der ersten Periode mitbestimmen. Sie fanden mehr als 100 solche Varianten, wie die Forscher im Fachjournal "Nature" berichten. Sie haben Einfluss etwa auf die Hormone, die Körpermaße und diverse Krankheiten, darunter seltene Störungen der Pubertät.

Ein früher Beginn der Pubertät bei Mädchen ist mit einem höheren Risiko für spätere Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs verbunden. "Wir untersuchen die Gründe dafür, um hoffentlich eines Tages diese Verbindung aufzubrechen", sagte Erstautor John Perry von der Universität Cambridge.

Zeitpunkt variiert

Der Beginn der Menstruation variiert sehr stark: Bei manchen Mädchen beginnt sie mit acht Jahren, bei anderen mit 18, der Durchschnitt liegt bei etwa 13 Jahren. Ernährung und sportliche Aktivität spielten eine Rolle dabei, doch die Studie habe außerdem ein komplexes Netzwerk aus beteiligten genetischen Faktoren zutage gefördert, sagte Perry.

Bei einigen dieser Gene hängt es offenbar davon ab, ob sie vom Vater oder der Mutter stammen. Von solchen "geprägten" Genen war bekannt, dass sie das Wachstum und die Entwicklung des Fötus vor der Geburt beeinflussen. Doch dies sei das erste Mal, dass ihnen ein Einfluss nach der Geburt nachgewiesen wurde. (APA, red, derStandard.at, 25.7.2014)