Eigentlich sitzt Jamie Cullum bei Konzerten meist vor dem Klavier, stilistisch aber meist zwischen den Stühlen. Der 1979 in England geborene Multiinstrumentalist und Sänger gehört seit Jahren zu den Stammgästen bei Jazzfestivals. Gleichzeitig (ver)stört sein Popstar-Charisma die Jazzpuristen. Jetzt kommt der Superstar mit seinem Mix aus Swing, Rap und Pop für zwei Konzerte nach Österreich - auf die Burg Clam und nach Tulln.

Mit 16 musizierte Cullum mit Rock- und Jazzcombos in Pubs und Bars oder auf Kreuzfahrtschiffen. Immer verfolgte er angesagte musikalische Moden - Crossover bedeutet für Cullum größtmögliche künstlerische Freiheit.

Als er 2003 einen Plattenvertrag beim Majorlabel Universal erhielt, spielte er einerseits im feinen Zwirn in traditionellen Londoner Jazzclubs wie dem Ronnie Scott's, andererseits tourte er mit einer Rockcombo im Vorprogramm von Paul Weller.

Kein Wunder, dass er musizierende Kollegen wie Donald Fagan und Walter Becker von Steely Dan oder Randy Newman ebenfalls als Jazzer einordnet - wegen der Art und Weise, wie sie mit Melodien, Akkorden und Improvisation umgehen. Neben oft und gern gespielten Jazzstandards gibt es bei Cullum also auch jede Menge "artfremdes" Material zu hören. (dog, DER STANDARD, 25.7.2014)