Die schwächelnde Nachfrage nach PCs und Tablet-Computern hat den Gewinn des südkoreanischen Bildschirm-Herstellers LG Display mehr als halbiert. Das operative Ergebnis brach im zweiten Quartal um 55 Prozent auf 163 Mrd. Won (117,9 Mio. Euro) ein, wie der weltgrößte Produzent von LCD-Displays am Mittwoch mitteilte.

Der Zulieferer von Elektronikkonzernen wie Apple und LG Electronics leidet schon länger unter einem Preisverfall für seine Bildschirme, weil seine Kunden aus der Computerbranche selbst weniger verkaufen. Zwar stieg die Stückzahl der gelieferten Bildschirme im zweiten Quartal, aber der Durchschnittspreis der Produkte sank. Deshalb ging der Umsatz insgesamt um 9 Prozent auf 6 Bill. Won zurück.

"Wegen der saisonüblich steigenden Nachfrage"

Hinzu kam der starke Won, der die Displays aus Südkorea im Ausland im Vergleich zu Konkurrenzprodukten etwa aus Japan verteuerte. LG Display setzt seine Hoffnungen nun auf den TV-Geräte-Markt: "Wegen der saisonüblich steigenden Nachfrage und dem Trend zu größeren TV-Bildschirmen erwarten wir im dritten Quartal steigende Umsätze und Gewinne", kündigte Finanzchef Don Kim an. An dem Preisdruck aus der Computerbranche werde sich aber wohl erst mal nichts ändern, sagte Hwang Joon-ho, Analyst bei Daewoo Securities. "Apple-Chef Tim Cook hat gesagt, dass die LCD-Preise im zweiten Quartal gefallen sind und im September-Quartal wahrscheinlich weiter sinken werden", begründete er seine Skepsis.

Die Markt-Prognosen von LG Display sind auch für wichtige Zulieferer wie dem Darmstädter Pharma- und Spezialchemie-Konzern Merck von Bedeutung. Merck ist der weltgrößte Hersteller von Flüssigkristallen, die unter anderem in Flachbildschirmen, Tablet-Computern und Handy-Displays zum Einsatz kommen. (APA, 23.7. 2014)