Bagdad - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Polizeiposten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Dienstag mindestens 23 Menschen getötet worden. Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Autos am Zugang zum mehrheitlich schiitischen Viertel Kadhimijah seien zudem mehr als 40 Menschen verletzt worden, sagten Vertreter von Polizei und Innenministerium.

Mindestens fünf der Toten waren demnach Polizisten. Kadhimijah liegt am Ufer des Tigris gegenüber dem vorwiegend sunnitischen Bezirk Adhamijah und ist immer wieder Ziel von Angriffen.

In dem Viertel befindet sich das Mausoleum des siebten Imams der Schiiten, Musa Kadhim. Die konfessionellen Spannungen sind infolge der Offensive der sunnitischen Aufständischen im Norden des Irak zuletzt wieder deutlich gestiegen. Die Jihadistengruppe Islamischer Staat hatte Anfang Juni zusammen mit verbündeten sunnitischen Rebellenkämpfern mehrere Provinzen nördlich von Bagdad in ihre Gewalt gebracht. Die Gruppe betrachtet die Schiiten als Ketzer und droht, ihre Heiligtümer zu zerstören. Zudem verübt sie immer wieder gezielt Angriffe auf schiitische Viertel. (APA, 22.7.2014)