Das Land ist in den Sommerschlaf geglitten; Neuigkeiten aus dem Inneren der Republik tropfen zäh wie Kautschuk in die Öffentlichkeit. Solange noch ein paar rote und schwarze Politiker in der Bundeshauptstadt verweilen und noch nicht in den Bergen, auf dem Tennisplatz, am See, in Griechenland urlauben, wird noch bissig koalitionsgestritten. Aber bald wird abwesenheitsbedingter Ferienfrieden einziehen.

Richtig ruhig könnte es werden. Doch kaum scheint uns Durchatmen vergönnt, kaum füllen sich die Posteingangsfächer ein wenig langsamer, sind sie auch schon da: die sommerlichen Sommerlochfüller.

Sie geben uns nun wertvolle Bekleidungstipps für diverse Festspiele (" Das kleine Schwarze mit wechselnden Accessoires sieht immer wieder neu aus"; außer es ist halt alt) und noch viel wertvolleren Einblick in die österreichische Putzseelenlandschaft.

Wäre nicht Sommer, wir hätten es nie erfahren. In Österreich "wird überraschend gern staubgesaugt", hat jüngst eine Umfrage zum "Staubsaugverhalten" ergeben. Es gebe, tatsächlich, zudem Leute (15,6 Prozent), die "Staubsaugen sogar sehr gern mögen".

Was das Glück leicht trübt, dürfte der Mangel an einschlägigen Robotern sein: "Das Outsourcing der Staubbefreiung an automatisierte Helfer" ist nämlich "noch ein Nischenprogramm". Diese Nische wird im nächsten Sommerloch gefüllt. (Renate Graber, DER STANDARD, 23.7.2014)