Bild nicht mehr verfügbar.

Cookies: Im Netz schmecken sie Datenschützern nicht - und sollen dank "Canvas Fingerprinting" unlöschbar sein.

Foto: AP/Crowe

Die Illusion, mit dem Löschen der Cookies die eigenen Spuren im Internet verwischt zu haben, ist selbst für die breite Masse nach den NSA-Enthüllungen dahin. Doch auch die Werbewirtschaft arbeitet an umfassenderen Tracking-Techniken: Bald soll das sogenannte "Canvas Fingerprinting" Cookies ablösen.

Einzigartige Kombination

Die Funktionsweise ist ähnlich: Besucht man eine Website, wird im Browser ein "Bild im Hintergrund erstellt“, erklärt Spiegel Online. "Die Art und Weise, wie dieses Bild erstellt wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, etwa vom Rechner oder und der Browserversion.“ Durch die große Anzahl an Kombinationen wird so eine relativ eindeutige Nummernfolge erzeugt, die dem individuellen Nutzer zugeordnet werden kann.

AdBlocker machtlos

Im Gegensatz zu normalen Cookies lassen sich diese Fingerabdrücke nicht von Werbeblockern aufhalten, auch ihre Löschung ist nahezu unmöglich. Laut Heise müssten sich Nutzer "schon sehr gut auskennen, um Evercookies von Hand aus dem Browser zu tilgen.“

YouPorn

In einer Untersuchung wurde jetzt nachgewiesen, dass schon tausende Websites auf solche "Evercookies“ setzen: Etwa das Weiße Haus, Youporn oder auch die deutsche Telekom. Die vollständige Liste der Firmen wurde von den Studienautoren veröffentlicht.

AddThis

Verantwortlich für die Verbreitung der Evercookies ist die Firma Addthis gewesen, die eine "Alternative zu Cookies“ getestet habe. Allerdings haben Addthis-Kunden wie Youporn nichts von den Evercookies gewusst, die Porno-Website beendete sogar den Vertrag mit der Werbefirma.

Die Untersuchung zeige jedenfalls, so Spiegel Online, dass Werbefirmen verstärkt nach einem Cookie-Nachfolger suchen – und dabei nicht gerade zimperlich agieren. Einzige Hoffnung für Datenschützer: Auf Mobilgeräten scheinen die "Canvas Fingerprints" nicht gut zu funktionieren. (red, derStandard.at, 22.7.2014)