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Foto: AP/Mark Lennihan

Seit frau - unbestritten auch so eine Scheußlichkeit, die die "Reinheit" der Sprache stört - gezwungen ist, sich angesichts von hunderten heimischen intellektuellen Sprach-"Normalisierern" fürs vorher indifferent betrachtete Binnen-I zu erwärmen, interessiert sie sich auch mehr für andere Nachrichten aus der Gender-Welt. Aus Japan, dem Land der angeblich besonders harten Pornos, kommt etwa jene, dass die Künstlerin Rokudenashiko verhaftet wurde wegen der "Verbreitung von Daten, die mithilfe eines 3-D-Printers eine obszöne Form abbilden könnten". Die "obszöne Form" ist ihre Vagina, die sie für ein Kunstprojekt fotografiert hat. Sie riskiert laut ihrem Anwalt bis zu zweieinhalb Jahre Haft. Wäre spannend zu sehen, ob die Justiz auf einen 3-D-Penis auch so panisch reagiert.

Sonst gibt es Fortschritte und Rückschläge. Die Verkaufszahlen von Barbie sinken offenbar: Könnte das ein Abflauen der "Pinkifizierung" der Lebenswelt bedeuten, die die Industrie für Mädchen erschaffen hat - und gegen die verzweifelte Eltern mit Initiativen wie "Pinkstinks" anrennen? Dafür hört man von "pinkfarbenen" Waffenmessen. So sieht Emanzipation aus. In London bringt die Daily Mail einen Artikel mit dem Titel "Downing Street Catwalk" über die neuen Ministerinnen in der Regierung. Ein Einkaufszentrum in Dalian in China ist stolz auf seine Frauenparkplätze - breiter als die anderen. Das ist Normalität. (guha, DER STANDARD, 21.7.2014)