Der UN-Sicherheitsrat erwägt eine Resolution, um den mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges in der Ukraine zu verurteilen. Mit dem Dokument sollen zugleich die prorussischen Separatisten aufgefordert werden, den Zugang zur Absturzstelle zu ermöglichen. An die Staaten der Region soll die Aufforderung ergehen, bei der internationalen Untersuchung des Falls zu kooperieren.

Ein entsprechender Resolutionsentwurf wurde von Australien bei den 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates in Umlauf gebracht. Bei dem Absturz kamen auch 28 Australier ums Leben. Diplomaten zufolge könnte bereits am Montag über die Resolution abgestimmt werden.

In dem Entwurf wird gefordert, "dass jene, die für den Zwischenfall verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden, und dass alle Staaten mit ganzer Kraft dabei zusammenarbeiten, diese Verantwortlichkeit festzustellen". Außerdem soll "in schärfster Form der Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 verurteilt" werden. Alle Staaten und anderen Akteure in der Region sollten Gewaltmaßnahmen gegen zivile Flugzeuge unterlassen, heißt es in dem Entwurf weiter.

Bei dem Absturz des Flugzeuges kamen alle 298 Insassen ums Leben. Die USA gehen davon aus, dass die Boeing 777 durch eine vom Rebellengebiet in der Ukraine abgefeuerte Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen erklärte, eine Verwicklung Russlands in den Zwischenfall könne nicht ausgeschlossen werden. Russlands Präsident Wladimir Putin hat davor gewarnt, voreilige Schlüsse zu ziehen. (Reuters, 20.7.2014)