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Rettete sich ins Ziel: Rafal Majka.

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Vicenzo Nibali zeigte sich in der Abfahrt wagemutig.

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Risoul - Vincenczo Nibali ist auf seinem Weg zum Sieg bei der 101. Tour de France kaum noch aufzuhalten. Der Italiener musste sich auf der zweiten Alpen-Etappe mit Bergankunft in Risoul zwar mit Platz zwei hinter Überraschungsmann Rafal Majka (Polen/Tinkoff) begnügen, baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aber weiter aus.

Mit 4:32 Minuten führt Nibali nun auf den zweitplatzierten Spanier Alejandro Valverde (Movistar). Nur ein schwerer Einbruch in den Pyrenäen kann den Sizilianer vom Astana-Team noch den ersehnten ersten Triumph bei der Grande Boucle kosten.

Attacke am letzten Anstieg

Der 29 Jahre alte Nibali, der am Freitag in Chamrousse seinen dritten Tagessieg in diesem Jahr gefeiert hatte, war auf dem Schlussanstieg erneut fulminant angetreten, kam aber nicht mehr ganz an Majka heran. Der Pole, letzter "Überlebener" einer großen Fluchtgruppe, rettete 24 Sekunden Vorsprung auf den heranfliegenden Nibali ins Ziel

Majkas exzentrischer Teamchef Oleg Tinkow hatte Tränen in den Augen. "Das ist alles sehr emotional. Wir haben erst Alberto verloren und heute diesen großartigen Sieg gefeiert", sagte der russische Millionär.

Beim 177 km langen Ritt über die mythischen Alpenpässe Lautaret und Izoard war Nibali stets Herr der Lage, ließ sein Team für sich arbeiten und fuhr am Schlussanstieg erneut wertvolle Sekunden auf seine Konkurrenten heraus.

Die Bergwertung auf dem Col d'Izoard, mit 2360 m das Dach der diesjährigen Tour, sicherte sich der Spanier Joaquim Rodríguez (Katjuscha) als Spitzenmann der ursprünglich 17-köpfigen Ausreißergruppe um Majka.

Auf der Schussfahrt hinab vom Izoard machte sich Nibali mit viel Risiko und teilweise über 100 km/h an die Verfolgung des Ausreißer und sprengte damit das verbliebene Feld. Eine Minute Vorsprung nahmen die nur noch elf Flüchtlinge mit ihn den Schlussanstieg - bis auf Majka wurden sie alle geschluckt.

Frühe Spitzengruppe

Schon wenige Kilometer nach dem Start in Grenoble hatte sich eine starke Spitzengruppe gebildet, darunter der slowakische Sprintstar Peter Sagan (Cannondale) und der am Freitag schwer geschlagene Rodríguez, der das Bergtrikot in Chamrousse an Sieger Nibali hatte abgegeben müssen. Dieses durfte er sich Rodríguez wenigstens zurückholen, den ersehnten Etappensieg verpasste er erneut klar.

Am Sonntag steht nach den vielen Höhenmetern der Vortage wieder eine klassische Sprintetappe für die Spezialisten bevor. Für die schnellen Männer ist das 222 km lange Teilstück nach Nimes die einzige Chance, bevor es tags darauf in die Pyrenäen geht. (sid/red - 19.7. 2014)

Ergebnis 14. Etappe (Grenobile - Risoul/177 km mit Bergankunft): 1. Rafal Majka (POL) Saxo-Tinkoff 5:08:27 Std. - 2. Vincenzo Nibali (ITA) Astana +0:24 Min. - 3. Jean-Christophe Peraud (FRA) AG2R +0:26 - 4. Thibaut Pinot (FRA) FDJ 0:50 - 5. Romain Bardet (FRA) AG2R, gl. Zeit - 6. Tejay van Garderen (USA) BMC 0:54 - 7. Fränk Schleck (LUX) Trek 1:01 - 8. Laurens ten Dam (NED) Belkin 1:07 - 9. Leopold König (CZE) NetApp 1:20 - 10. Alejandro Valverde (ESP) Movistar 1:24. Weiter: 138. Bernhard Eisel (AUT) Sky 27:40

Gesamtwertung: 1. Nibali 61:52:54 Std. - 2. Valverde +4:37 Min. - 3. Bardet +4:50 - 4. Pinot 5:06 - 5. Van Garderen 5:49 - 6. Peraud 6:08 - 7. Bauke Mollema (NED) Belkin 8:33 - 8. König 9:32 - 9. Ten Dam 10:01 - 10. Pierre Rolland (FRA) Europcar 10:48. Weiter: 143. Eisel +3:06:19 Std.

Samstag: 15. Etappe (Tallard - Nimes/222 km)