Berlin - Der Prozess gegen die ehemaligen Vorstände der BayernLB könnte nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auf einen Deal hinauslaufen. Staatsanwaltschaft und Verteidiger wollten einen Vergleich aushandeln, der zu einem vorzeitigen Ende des Verfahrens führen könnte, berichtete das Blatt am Samstag und berief sich dabei auf Kreise der Verfahrensbeteiligten.

Die Gespräche sollen demnach in der kommenden Woche beginnen. Nach den Vorstellungen der Ermittler sollten vor allem der frühere Landesbank-Chef Werner Schmidt und sein damaliger Vize Rudolf Hanisch Strafen akzeptieren, hieß es unter Berufung auf die Kreise weiter. Die anderen vier Angeklagten könnten weitgehend oder ganz straffrei ausgehen.

Die Vorstände um Ex-Bankchef Schmidt stehen seit knapp einem halben Jahr wegen Untreue vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, die österreichische Bank Hypo Alpe Adria nach dem Motto "Augen zu und durch" gekauft und den Steuerzahlern in Bayern damit einen Milliardenverlust eingebrockt zu haben. Alle sechs haben die Vorwürfe bestritten und erklärt, sie hätten vor allem Chancen für das Wachstum der Landesbank in Osteuropa gesehen. Nach Milliardenverlusten und der Rückgabe an Österreich soll die Hypo Alpe Adria dort abgewickelt werden. (APA, 19.7.2014)