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Nach dem deutschen Demonstranten Josef S. steht nun ein zweiter Demonstrant gegen den Akademikerball vor Gericht.

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Rund um die Demonstrationen gegen den Akademikerball 2014 gibt es eine zweite Anklage. Das bestätigte ein Sprecher des Straflandesgerichts auf derStandard.at-Anfrage am Freitag.

Dem Beschuldigten wird Landfriedensbruch vorgeworfen, und zwar bei zwei Anlässen - den Anti-Akademikerball-Protesten am 24. Jänner und der Demonstration gegen den Aufmarsch der Identitären am 17. Mai in Wien. Bei der Anti-Identitären-Demo sei der Beschuldigte als Rädelsführer aufgetreten, so die Anklage. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu drei Jahre Haft.

Festgenommen wurde der Mann bei der Demonstration gegen das rechte "Fest der Freiheit" am 4. Juni in Wien, seither sitzt er in Untersuchungshaft. Da er sich laut Angaben der Polizei gegen seine Festnahme gewehrt hat, steht er zusätzlich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht. Die Verhandlung soll am 18. August am Straflandesgericht Wien stattfinden.

Akademikerball: Rund zehn Verdächtige ausgeforscht

Im Zuge der Landfriedensbruchs-Ermittlungen rund um den Akademikerball gibt es insgesamt "circa zehn ausgeforschte Täter", wie derStandard.at von der Staatsanwaltschaft Wien erfuhr. Insgesamt wird gegen mehrere hundert Demonstranten ermittelt, in den meisten Fällen ebenfalls wegen Landfriedensbruchs - hier handelt es sich um vorerst unbekannte Täter.

Das Oberlandesgericht Wien hatte im April vor einer extensiven Auslegung des entsprechenden Paragrafen gewarnt, auch Justizminister Wolfgang Brandstetter sagte zuletzt, er könne sich eine Präzisierung des Paragrafen grundsätzlich vorstellen. SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim hatte ebenfalls eine Überarbeitung gefordert. (Maria Sterkl, derStandard.at, 18.7.2014)