Der US-Geheimdienst NSA fasst gezielt Menschen ins Auge, die sich für Anonymität im Internet einsetzen. Dazu gehören Unterstützer des Tor-Netzwerks, das die eigenen Spuren im Netz verschleiert. Betroffen ist auch der Chaos Computer Club (CCC), der einen Tor-Server betreibt. Der CCC will nun rechtlich gegen diese Überwachung vorgehen und hat daher eine bereits im Februar Strafanzeige gegen Geheimdienste und Bundesregierung mit neuen Informationen erweitert.

Zweifel beseitigt

„Durch die Veröffentlichung von Teilen des Suchmuster-Programmcodes des NSA-Systems XKeyScore ,  wurde beweisbar, dass der Datenverkehr zu einem vom CCC betriebenen Server des Anonymisierungsnetzes Tor gezielt erfasst und gespeichert wird“, so der CCC. Diese dokumentierte Überwachung des CCC-Servers beseitigt „„letzte Zweifel darüber, ob die NSA auch gegen Ziele in Deutschland aggressiv vorgeht.“

Ergänzend wird kritisiert, dass die Anzeige, die der CCC gemeinsam mit der Internationalen Liga für Menschenrechte und der sich 1.800 Menschen angeschlossen haben, bisher nicht vom Generalbundesanwalt nicht für Ermittlungen genutzt wurde.

Die NSA spähte nach WebStandard-Recherchen auch zwei Österreicher aus, der sich mit Privatsphäre im Internet beschäftigen. (APA,