Patienten mit Herz- und Lungenerkrankungen haben nicht die übliche Bandbreite an Gesichtsausdrücken, zeigt eine Studie, die im "Emergency Medicine Journal" veröffentlicht wurde.
Als Probanden dienten den Forschern von der Indiana University School of Medicine 50 Patienten, die aufgrund von Kurzatmigkeit und Schmerzen in der Brust in die Notaufnahme kamen. Den Patienten wurden drei visuelle Reize gezeigt, die eine Emotion in ihrem Gesicht hervorrufen sollen: ein Cartoon, die Nahaufnahme eines überraschten Gesichtes und ein Foto von einer weinenden Person.
Analyse der Gesichtsausdrücke
Die Patienten wurden 14 Tage beobachtet: Bei acht von ihnen wurde eine schwerwiegende Herz- oder Lungenkrankheit diagnostiziert, bei jeweils zwei eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung bzw. Herzversagen, bei einem Patienten wurde Vorhofflimmern festgestellt.
Die Analyse der Gesichtsausdrücke zeigte, dass Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen eine signifikant eingeschränkte Bandbreite bei ihren Gesichtsausdrücken als Reaktion auf die gezeigten visuellen Reize hatten. Das stärkste Unterscheidungsmerkmal war die Reaktion auf das überraschte Gesicht.
"Wir glauben, dass die Patienten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung den emotionalen Stimulus nicht auf dieselbe Art verarbeiten und darauf reagieren konnten wie Gesunde", erklären die Forscher. Die Forschungsergebnisse könnten Notfallmedizinern helfen, die damit ein weiteres Diagnoseinstrument zur Verfügung hätten. (red, derStandard.at, 16.7.2014)