London - Europa exportiert heute Mastschweinen zu Zuchtzwecken in großem Stil nach China, der Tierhandel ist ein lukratives Geschäft. Nun aber haben niederländische Wissenschafter festgestellt, dass es sich dabei für die Volksrepublik um einen Re-Import nach langer Zeit handelt.

Laut der in der Fachzeitschrift "Nature Communications" verbreiteten Untersuchung eines Teams von Genetikern um die Wissenschafterin Mirte Bosse von der Universität Wageningen in den Niederlanden waren Vorfahren bestimmter Schweine vor rund zwei Jahrhunderten von China nach Europa gebracht worden, um europäische Tiere zu veredeln. Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Gene von 70 Schweinerassen aus Europa und Asien. Dabei fanden sie heraus, dass sich in Europa chinesische Rassen im späten 18. und 19. Jahrhundert mit europäischen vermischten.

Höhere Fleischqualität und bessere Krankheitsresistenz

Dass die Tiere aus China nach Europa gebracht wurden, lässt sich laut der Untersuchung auch anhand offizieller Frachtunterlagen aus der Zeit nachweisen. Die chinesischen Schweine hätten "eine höhere Fleischqualität, eine starke Krankheitsabwehr und eine bessere Gewöhnung an das Leben im Stall" mit nach Europa gebracht, schrieben die Forscher. Auch habe sich nach ihrer Einfuhr die Zahl der bei einem Wurf geborenen Ferkel erhöht - in der Regel auf 15 oder mehr. (APA/red, derStandard.at, 16.07.2014)