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Beschädigter Airbus der Libyan Airlines

Foto: REUTERS/Hani Amara

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Ausgebrannter Wagen am Flughafen in Tripolis.

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Tripolis - Trotz Bemühungen der libyschen Regierung um eine Waffenruhe gehen die Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen am Flughafen von Tripolis weiter. Auf das Gelände seien erneut Raketen abgefeuert werden, meldete der arabische Nachrichtensender "Al-Arabiya" am Donnerstag. Angaben über mögliche Opfer gab es zunächst nicht.

Bei den schweren Kämpfen am Flughafen watren am Dienstag mindestens 15 Menschen getötet worden. 70 weitere seien verwundet worden, meldete das Nachrichtenportal Libya Herald . Bei den Zusammenstößen wurden auch Mehrfach-Raketenwerfer eingesetzt.

Nach Angaben der libyschen Regierung wurden durch Artilleriebeschuss 90 Prozent aller Flugzeuge sowie der Tower beschädigt. Ein neuer Airbus A-330 der Afriqiyah Airways wurde laut libyschen Medien so schwer getroffen, dass eine Reparatur unmöglich sein dürfte.

Die libysche Regierung erwägt, um internationale Militärhilfe zu bitten, weil sie die Milizen nicht unter Kontrolle bekommt.

Flugverkehr landesweit eingestellt

Das Gebäude des Zolls sei vollständig zerstört worden, meldete die libysche Nachrichtenagentur Al-Tadhamun. Der Flugverkehr war schon am Sonntag eingestellt worden.

Tripoli International, Libyens größter Flughafen, soll frühestens am Mittwoch wieder in Betrieb gehen. Der zweitgrößte Airport in Bengasi ist seit zwei Monaten geschlossen, der Flugplatz Misrata, wo noch internationale Flüge landen konnten, stellte am Montag den Betrieb ein.

UNO verlässt Libyen

Die Vereinten Nationen gaben am Dienstag bekannt, dass wegen der verschlechterten Sicherheitslage sämtliches Personal aus Libyen abgezogen wird.

US-Außenminister John Kerry erklärte am Dienstag in Wien, er sei "äußerst besorgt" über die Gewalt in Libyen. Sondergesandte der US-Regierung seien im Einsatz, um eine Verhaldlungslösung zu erreichen.

Angriff am Wochenende

Die Kämpfe waren am Wochenende ausgebrochen, als die islamistische Brigade "Libya Revolutionaries Operations Room" aus der Stadt Misrata, die für die Sicherheit der Hauptstadt verantwortlich ist den internationalen Flughafen angriff. Dieser steht unter Kontrolle von Kämpfern aus der Stadt Al-Sintan.

Bei den bewaffneten Gruppen handelt es sich um ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi beteiligt waren. Sie weigern sich bis heute, ihre Waffen abzugeben und kämpfen inzwischen für eigene Interessen. (red, APA, 15.7.2014)