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Foto: APA/EPA/PAUL ZINKEN

Die Lederhose der Nation, Volkssänger Andreas Gabalier, will die Bundeshymne nicht gendern. Der linke Schriftsteller Gerhard Ruiss will die neue Fassung ("Heimat großer Töchter und Söhne") auch nicht, weil sie erstens holpert und zweitens man einen historischen Text nicht umdichten soll (hat was für sich).

Nun folgt der nächste Angriff auf die formaltextliche Geschlechtergerechtigkeit. Universitätsprofessoren, Lehrer sowie Journalisten und andere Sprachkritiker haben von den Ministern Mitterlehner (Wissenschaft) und Heinisch-Hosek eingefordert, "dem Wildwuchs durch das sprachliche 'Gendern'" in offiziellen Texten Einhalt zu gebieten.

Unter den rund 800 Unterzeichnern sind die Philosophen Konrad Paul Liessmann und Peter Kampits, Mathematiker Rudolf Taschner, Verfassungsrechtler Heinz Mayer, Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, der deutsche Journalist und Sprachpfleger Bastian Sick (Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod) und Schauspielerin Chris Lohner.

"Ein minimaler Prozentsatz kämpferischer Sprachfeministinnen darf nicht länger der Mehrheit ihren Willen aufzwingen." Das Binnen-I etwa zerstöre "die gewachsene Struktur der deutschen Sprache bis hin zur Unlesbarkeit " (hat was für sich).

Nicht glauben, das sei ein Sommerthema! Das ist eine wichtige kulturelle Auseinandersetzung, die ordentlich diskutiert werden muss.  (rau, DER STANDARD, 15.7.2014)