Bad Reichenhall - Eine grässliche Tat hat sich Montagfrüh in Bayern ereignet: Ein Mann ist in Bad Reichenhall erschlagen worden, eine junge Frau wurde bei dem Gewaltverbrechen schwerst verletzt. Die Polizei fahndet nach einem jungen Mann. Über die Hintergründe der beiden Überfälle herrschte zunächst Rätselraten.

Der ältere Mann wurde am Montag gegen 3.00 Uhr auf einer Straße des Kurortes mit schwersten Kopfverletzungen gefunden. Beim Eintreffen des Notarztes war er bereits tot. Der zuständige Polizeisprecher Jürgen Thalmeier schloss lediglich aus, dass der Täter auf sein Opfer schoss. Mit welchem Gegenstand auf den Mann eingeschlagen wurde und ob auch ein Messer im Spiel war, konnte er zunächst nicht sagen.

Frau außer Lebensgefahr

Etwa 15 Minuten nach dem Auffinden des Mannes machte eine schwerst verletzte junge Frau auf einer Straße am Stadtrand mit letzter Kraft einen Hausbewohner auf sich aufmerksam. Sie sagte, sie sei soeben überfallen worden. In zunächst kritischem Zustand kam das Opfer ins Krankenhaus. Nach den Angaben des Polizeisprechers war sie schließlich außer Lebensgefahr.

"Die beiden Opfer stehen nicht in einer Beziehung zueinander", sagte der Sprecher. Thalmeier ging davon aus, dass es sich um Zufallsopfer des Täters handelt. Ob der Mann und die Frau ausgeraubt wurden, stand zunächst nicht fest.

Bayrischer Fall

Die schwerverletzte Frau wurde in das Landeskrankenhaus Salzburg gebracht. "Sie wird bei uns auf der Intensivstation behandelt", sagte Klinik-Sprecherin Beate Erfurth auf Anfrage der APA. Nähere Angaben zu dem Gesundheitszustand der Patientin machte Erfurth nicht.

Bei dem Toten und der Schwerverletzten handelt es sich laut bayerischer Polizei um zwei deutsche Staatsbürger. "Das ist ein bayerischer Fall. Es gibt keine Hinweise, dass der Täter ein Österreicher wäre", erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd gegenüber der APA.

Zusammenarbeit mit Österreich

Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter nach Österreich geflüchtet ist. Die österreichische Polizei wisse über den Fall bescheid, "die Zusammenarbeit verläuft immer sehr gut", erklärte der Sprecher. Polizisten aus Salzburg fahndeten noch in der Nacht mit Diensthunden im Grenzgebiet zu Bayern auf Salzburger Seite nach dem Täter.

Der Mann dürfte laut Polizei über die Peter-und-Paul-Gasse in Richtung Glück im Winkel geflohen sein. Er wurde als "junger Mann von schlanker Statur" beschrieben. Bekleidet war er mit einer dunklen Hose und einem schwarzem Kapuzenshirt. Seine Schuhe wiesen helle Streifen auf. Die Exekutive bittet die Bevölkerung um Hinweise an die Kriminalpolizeiinspektion Traunstein unter der Telefonnummer 0049/861-9873-411. (APA, 14.7.2014)