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Die Suche nach weiteren verschütteten Opfern musste am Sonntagnachmittag unterbrochen werden, um geeignetes Räumgerät besorgen zu können.

Foto: AP/Bounhar

Casablanca - Bei dem Einsturz dreier Wohnhäuser in der marokkanischen Handelsmetropole Casablanca Freitagnacht sind mindestens 23 Menschen getötet worden. Allein am Sonntag bargen die Rettungskräfte 15 Leichen unter den Trümmern der eingestürzten mehrstöckigen Gebäude. Ursprünglich war nur von zwei eingestürzten Gebäuden die Rede gewesen.

Die Feuerwehr konnte bis Sonntag mindestens 55 Menschen lebend aus den Trümmern retten, unter ihnen auch sechs Kinder. Von ihnen wurden 17 im Krankenhaus behandelt.

Suche unterbrochen

Nach Angaben der Behörden waren möglicherweise noch weitere Einwohner unter dem Schutt begraben. Die Bergungskräfte mussten am Nachmittag ihre Arbeit unterbrechen, um weiteres und geeigneteres Räumgerät zu besorgen. "Suche unterbrochen, Ausrüstung unzureichend. Drei Tage, um das zu bemerken", spottete die Zeitung "Economist" daraufhin auf ihrer Internetseite.

Auch die marokkanische Schauspielerin Amal Maarouf und ihre Mutter seien bei dem Unglück ums Leben gekommen. Laut einem Bericht der Nachrichtenwebsite "Yibiladi" soll Maarouf - unter den Trümmern verschüttet - noch mehrere Stunden nach dem Unglück Anrufe auf ihrem Handy entgegengenommen haben.

Warum die drei Gebäude mitten in der Nacht eingestürzt waren, war auch am Sonntag unklar. Die Behörden nahmen bereits Ermittlungen auf. Mehrere Bewohner berichteten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren gebauten Wohnhäuser seien seit Jahren nicht mehr renoviert worden. In Casablanca leben rund fünf Millionen Menschen, viele von ihnen in Slums. Das Wohnungsbauministerium warnte Ende 2012, dass tausende Häuser einsturzgefährdet seien. (APA, 14.7.2014)