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Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy gerät im Zusammenhang mit der Bestechungsaffäre immer mehr in Bedrängnis.

Foto: EPA/ETIENNE LAURENT

Paris - In der Affäre um die mögliche Bestechung eines Staatsanwalts bringt eine Veröffentlichung von Telefonmitschnitten den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy weiter in Bedrängnis. Die Tageszeitung "Le Monde" publizierte am Samstag Aufnahmen eines Gesprächs, das Sarkozy im Februar von einem unter falschem Namen laufenden Mobiltelefon aus geführt haben soll.

Diese sollen belegen, dass er dem leitenden Staatsanwalt am Kassationsgerichtshof, Gilbert Azibert, als Gefälligkeit im Gegenzug für einen Geheimnisverrat einen Posten in Monaco beschaffen wollte.

Gegen Sarkozy läuft seit Anfang Juli ein Ermittlungsverfahren. Dem konservativen Politiker wird vorgeworfen, er habe sich zusammen mit seinem Anwalt Thierry Herzog illegal Informationen aus einem laufenden Gerichtsverfahren beschaffen wollen. Im Gegenzug soll Sarkozy versprochen haben, Azibert in Monaco unterzubringen, was letztlich nicht gelang.

Sarkozy weist Vorwürfe zurück

Gegen Herzog und Azibert wurden ebenfalls Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sarkozy, der eine Rückkehr in die Politik nicht ausschließt, weist sämtliche Vorwürfe als "grotesk" zurück und wirft der sozialistischen Regierung von Präsident Francois Hollande eine politische Instrumentalisierung der Justiz vor.

In den von "Le Monde" veröffentlichten Aufnahmen soll Sarkozy mit Blick auf Azibert zu Herzog sagen: "Ich werde ihm helfen, ich werde ihn beim Aufstieg unterstützen." Weiter wies er Herzog demnach an: "Rufe ihn heute an und sage ihm, dass ich mich darum kümmere, ich werde nach Monaco fahren und den Prinzen (Albert II.) treffen."

In einem weiteren Mitschnitt gab Sarkozy nach Angaben der Zeitung Herzog den Auftrag, Azibert anzurufen und auszurichten, dass er mit dem Regierungschef von Monaco, Michel Roger, sprechen werde. Dann habeSarkozy aber offenbar den Verdacht bekommen, dass er abgehört werden könnte, und seinen Einsatz für Azibert eingestellt. (APA, 12.7.2014)