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"Kaiser" Franz Beckenbauer (Mitte) - neben dem Journalisten Claus Kleber und Moderator Günther Jauch - wurde weit vorgereiht.

Foto: APA/EPA/CAROLINE SEIDEL

Mainz - In der ZDF-Show "Deutschlands Beste!" ist gezielt manipuliert worden. Die Redaktion hat laut Sender Veränderungen an der Rangliste der beliebtesten Deutschen vorgenommen, die aus einer Forsa-Befragung hervorgegangen war. Am Wochenende protestierten deutsche Politiker über die Manipulation.

FDP-Vorsitzender Christian Lindner sieht "systematisch" SPD-Politiker auf- und CDU-Politiker abgewertet - "da glaube ich an keine Zufälle". "Bild am Sonntag" sagte Andreas Scheuer, CSU-Generalsekretär und Mitglied des ZDF-Fernsehrats, er sehe eine "inakzeptable Manipulation". CDU-Abgeordnete Erika Steinbach warf dem ZDF "offenkundigen Betrug" vor. Angekündigte Konsequenzen detaillierte das ZDF am Wochenende nicht.

"Grober Verstoß gegen Programmrichtlinien"

Der Sender hat bereits am Dienstag eingeräumt, die Redaktion habe "methodisch unsauber" gearbeitet, dies jedoch auf eine Vermischung eines Online-Votings und der Forsa-Studie bezogen. Programmdirektor Norbert Himmler sagte dazu am Freitag: "Die Veränderungen am Ergebnis der Forsa-Umfragen sind ein grober Verstoß gegen die Programmrichtlinien des ZDF." Die Änderungen seien außerdem ohne Wissen der eingeladenen Gäste passiert. Nun würden "arbeitsrechtliche Konsequenzen" geprüft, kündigte Himmler an.

Beckenbauer von 31 auf neun

In der Liste "Deutschlands beste Männer" stieg etwa Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) von Platz zehn auf sechs, Fußballlegende Franz Beckenbauer von Rang 31 auf neun, Entertainer Michael "Bully" Herbig von Platz 42 auf 36. Gleichzeitig wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) von Rang sechs auf elf herabgestuft, RTL-Anchorman Peter Kloeppel von Platz 27 auf 39 ab. Bei der Rangliste "Deutschlands beste Frauen" verbesserte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nachträglich von Platz fünf auf Platz vier und Schlagerstar Helene Fischer von Rang zehn auf fünf, während Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) von Platz vier auf sechs fiel. (APA, 11.7.2014, Update 13.7.2014)