Die Ebola-Epidemie breitet sich in Westafrika weiter aus. In Sierra Leone, Liberia und Guinea wurden nach WHO-Angaben zwischen Sonntag und Dienstag zusammengefasst 44 neue Fälle und 21 Tote registriert. Seit dem ersten erfassten Auftreten im Februar wurden damit 888 Fälle in der Region erfasst, 539 Menschen starben an der Krankheit. In Liberia und Sierra Leone bleibe die Lage prekär, aus Guinea wurde hingegen nur ein neuer Fall gemeldet.
Große Verunsicherung
Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte aber höher liegen. Viele Menschen in den betroffenen Regionen seien verunsichert, weil sie die Krankheit nicht kannten, erklärte die Gesundheitsexpertin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), Christiane Haas: "Sie misstrauen dem Gesundheitspersonal und verstecken Familienangehörige mit Ebola-Symptomen in ihren Häusern."
Darum sei Aufklärung eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen das tödliche Virus. Seit Ausbruch der Epidemie schulte das Rote Kreuz nach eigenen Angaben 2000 Freiwillige in den betroffenen Ländern, die die Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen aufklären. Knapp 700 Freiwillige wurden zudem in den angrenzenden Ländern Elfenbeinküste, Mali und Senegal ausgebildet, um die Gemeinden vorzubereiten für den Fall, dass die Krankheit weiter in der Region um sich greift.
Die Wahrscheinlichkeit, an Ebola zu sterben, liegt je nach Erregerstamm bei bis zu 90 Prozent. Die Kranken leiden an Durchfall, Erbrechen, hohem Fieber sowie inneren und äußeren Blutungen. Ebola überträgt sich unter anderem durch Körperkontakt. Eine gezielte Therapie oder Impfung gibt es nicht. (Reuters, derStandard.at, 11.7.2014)