Bregenz - Geht es nach Umfragen, werden die Neos bei der Landtagswahl am 21. September die Absolute der ÖVP knacken. Wie sie das tun wollen, erzählten die beiden Spitzenkandidatinnen Sabine Scheffknecht und Martina Pointner am Donnerstag im Bregenzer Strandbad-Café. Die Ortswahl ist Programm. Scheffknecht: "Wir wollen zu den Leuten gehen." Die Leute waren freilich bei Regen und herbstlichen Temperaturen nicht im Strandbad anzutreffen.

Basisdemokratisch erarbeitet

Kein fertiges Parteiprogramm lege man für die Landtagswahl vor, sagen die Neos-Frauen, sondern "Pläne für Vorarlberg", basisdemokratisch erarbeitet. Schwerpunkte sind Wirtschaft und Bildung. Beispielsweise mehr Förderung für Einpersonenunternehmen, Schulautonomie, Recht auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. Neu seien diese Ideen nicht, räumen Scheffknecht und Pointner ein, "aber noch nicht umgesetzt".

Es sei ja der Stillstand, die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik, die Neos zusammengeführt hätten, sagt Martina Pointner. Gegen den großen Frust wolle man antreten, Menschen wieder für Beteiligung an der Politik begeistern. "Anders" möchten die Neu-Politikerinnen sein. "Positiv und authentisch", sagt Scheffknecht. Man suche die Kooperation, nicht die Konfrontation. Und so wurden zwecks Kennenlernen alle anderen Landtagskandidaten zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Scheffknecht: "Wir sind gespannt, wer kommt."

Regierung wäre reizvoll

Drei Landtagssitze hätten die Neos gerne. Ein Platz in der Landesregierung wäre auch reizvoll. Gekämpft wird dafür über Social Media und "bei den Menschen". Dort wird auch gesammelt. 200.000 Euro sollten in die Wahlkampfkassa. (Jutta Berger, DER STANDARD, 11.7.2014)