Elisabeth Tschachler
Medikamente richtig anwenden
Verein für Konsumenteninformation 2014
160 Seiten, 14,90 Euro

Foto: vki

Für jeden kommt einmal der Tag, an dem ein Arzt sagt: "Bitte nehmen Sie diese Tabletten gewissenhaft morgens und abends, und vergessen Sie sie nicht." Solange die Medikamenteneinnahme vorübergehend und zeitlich begrenzt verordnet wird, haben die Menschen wenige Probleme damit. Schwieriger ist es, wenn die Dauereinnahme zur Therapieempfehlung wird.

Denn dann sind Medikamente plötzlich Teil des Alltags: Nicht nur Einnahme, auch Rezept und Besorgung sind Themen. Verträglichkeit und Wechselwirkungen sind für das, was Ärzte Compliance nennen - also das Einhalten von Therapieempfehlungen zur Vermeidung von weiteren, schlimmeren Erkrankungen -, allerdings sicher die wesentlich entscheidenderen Kriterien.

Jedenfalls: So manchen medikamentösen Neueinsteigern kann eine Dosis Wissen dabei sicherlich nicht schaden. Der Verein für Konsumenteninformation hat ein übersichtliches Nachschlagewerk zum Thema herausgegeben. In "Medikamente richtig anwenden" finden Laien Antworten auf sehr viele allgemeine Fragen. Wie werden Medikamente hergestellt? Wie funktionieren Zulassungsverfahren? Was sind Medikamentenstudien, und wo kaufe ich Medikamente am besten nicht ein?

Vorbereitung für Arztgespräche

Ein großer Teil des Buches ist aber selbstverständlich der richtigen Anwendung gewidmet. Zum einen werden die verschiedenen Darreichungsformen (Tablette, Tropfen, Zäpfchen, Injektion etc.) und ihre Besonderheiten erläutert und Fragen zum optimalen Einnahmezeitpunkt geklärt.

Vor allem die unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln sollten sich alle, die gelegentlich und regelmäßig Medikamente einnehmen, gut durchlesen. Denn auch Ernährung, Alkohol und Nahrungsergänzungsmittel haben ihren Einfluss.

Schlussendlich ist dieser schmale Band aber auch ein Nachschlagewerk. Patienten, die mit ihren Ärzten auf Augenhöhe diskutieren wollen, sei die Lektüre ans Herz gelegt. (Karin Pollack, derStandard.at, 24.7.2014)