Der Schweizer Johannes Strobl lädt zum "Tanz auf der Orgel".


Foto: Musikwochen

Johannes Strobl mag heute, Mittwochabend, in der Stiftskirche Millstatt drei weitere Organisten ver missen: Im Stift seiner Schweizer Heimatstadt Muri strömen die Klang fluten von vier Orgeln aus allen Himmelsrichtungen auf das Publikum ein. Dafür ist der Beitrag Strobls, mit dem die Musikwochen Millstatt in ihre hochsommerliche Intensivphase starten, eine Quadrofonie der anderen Art: Vier Jahrhunderte Musikgeschichte umspannt das Programm, mit dem er den originellen Beweis antritt, dass die Königin der Instrumente weit mehr mit Tanz zu tun hat, als man landläufig denkt.

Erst tanzt sie Tango nach Noten Anton Heillers (Tanztoccata, 1970) und Guy Bovets (12 Tangos ecclesiasticos, 2000). Dann belegen Johann Sebastian Bach (Clavierübung. Dritter Teil, 1739) und Francisco Correa de Arauxos (Libro de tientos y discursos, 1626), warum Strobl für den Abend den Titel Tanz auf der Orgel gewählt hat.

In der Folge geht es im Juli von der Stiftskirche über den romanischen Kreuzgang bis zur Feuerinsel rund (Wolfgang Brunner durchmisst am Hammerflügel die kompositorische Entwicklung vom Spätbarock bis zur Romantik, 18. 7.) oder, wenn einem das lieber ist, Schlag auf Schlag (die Rockband Stoarkstrom revitalisiert musikalische Highlights der 60er-, 70er- und 80er-Jahre, 25. 7.).

Es folgen ein Festkonzert zum 150. Geburtstag von Richard Strauss der Jungen Philharmonie Wien unter Michael Lessky mit Ildiko Raimondi (26. 7.) und ein Konzert für Soli, Chor und Orchester mit Bachs Ma gnificat in D-Dur und Gottfried Heinrich Stölzels Te Deum in C-Dur, ausgeführt u. a. von den Chören Musica Coeli und Cantus Carinthia am 30. 7. (elce, DER STANDARD, 9.7.2014)