Das Asmaer-Werk in Libyen.

Foto: Asamer

Wien - Die in wirtschaftliche Turbulenzen geratenen Asamer Holding AG  mit Sitz im oberösterreichischen Ohlsdorf firmiert laut Wirtschaftsblatt künftig unter dem Namen Quadracir.

Der Name soll demnach die imageseitige Trennung zwischen angeschlagenen und gesunden Unternehmensteilen betonen, als "Bad Bank" will sich Quadracir aber nicht sehen. "Unternehmensteile und Projekte werden gezielt entwickelt und erst dann auf den Markt gebracht", so der Sprecher, Zeitdruck gebe es keinen. Positiv sei, dass die Konjunktur in Libyen anspringe, die Betriebe dort würden wieder kostendeckend arbeiten und hätten schon beinahe das Vorkriegsniveau erreicht.

Abspaltung gesunder Teile

Die Abspaltung der gesunden Teile des Asamer-Imperiums hat mit der Gründung der Accentus Beteiligungs AG mit Sitz in Linz sowie der von Accentus gehaltenen Secundum Beteiligungs GmbH bereits begonnen. Sie sollen die Zementwerke in Bosnien und der Slowakei sowie das Baustoffgeschäft in Österreich in die noch zu gründende Asamer Baustoffe AG einbringen. Die Mitglieder der Familie Asamer seien bei Quadracir fast Alleineigentümer, bei Accentus sei die Raiffeisenlandesbank mit 23 Prozent beteiligt, heißt es in dem Bericht.

Einbruch des Ostgeschäftes 

Der bisherige Konzern hatte in seinen besten Zeiten rund 5.300 Mitarbeitern an mehr als 140 Standorten und setzte pro Jahr 452 Mio. Euro um. Doch dann kamen gleichzeitig ein Einbruch des Ostgeschäftes und der Stillstand von drei Zementwerken in Libyen wegen der dortigen bewaffneten Auseinandersetzungen. Zuletzt entstand ein Jahresverlust von 90 Mio. Euro, außerdem waren mehrere hundert Mio. Euro Schulden angehäuft worden.

Seit dem vergangenen Jahr wurde ein Plan zur Rettung des Unternehmens mit Refinanzierung und Restrukturierung - Beschränkung auf die Kernbereiche - verfolgt. (APA/red, derStandard.at, 8.7.2014)