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1. Manuel Neuer (Deutschland, Bayern München, 28 Jahre, 193 cm, 50 Länderspiele):

Der Deutsche ist der sicherste Rückhalt. Viele halten den 28-Jährigen sogar für den derzeit besten Goalie der Welt. Seit der WM 2010 ist Neuer Deutschlands Nummer 1. Damals kam er zum Zug, nachdem sich René Adler einen Rippenbruch zugezogen hatte. Mit Bayern München spielt er die ganze Saison über auf höchstem Niveau und hält die Fehlerquote tief.

Bei der WM in Brasilien war Neuer bisher immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Im Achtelfinale gegen Algerien brillierte er sogar als "Libero", indem er gefährlich Pässe der Nordafrikaner außerhalb seines Strafraums abfing. Seine Ausflüge sind allerdings immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Im Viertelfinale gegen Frankreich parierte er in der Nachspielzeit einen Schuss von Karim Benzema stark. Neuer gilt als stark mit dem Fuß und besitzt derzeit die Aura des Unüberwindbaren.

Foto: APA/EPA/ABEDIN TAHERKENAREH

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2. Júlio César (Brasilien, Toronto FC, 34 Jahre, 1,85 cm, 85 Länderspiele)

An Erfahrung fehlt es dem Brasilianer nicht. Júlio César hat für Inter Mailand über 200 Spiele in der italienischen Serie A bestritten. Seit seinem Abgang aus Mailand 2012 ist seine Karriere aber ins Stocken geraten. In England stieg er mit den Queens Park Rangers in die zweite Liga ab und verlor seinen Stammplatz. In diesem Jahr sammelte er beim Toronto FC in der Major League Soccer etwas Spielpraxis. Sieben Partien bestritt er für die Kanadier, acht mit der "Selecão".

Dass Teamchef Luiz Felipe Scolari am Oldie festhielt, verstanden vor dem Turnier nicht alle. Bisher rechtfertigt er das Vertrauen. Nach seinen gehaltenen Elfmetern im Achtelfinal-Krimi gegen Chile war Júlio César zu Tränen gerührt. Vor vier Jahren bei der WM 2010 in Südafrika war er noch der Buhmann gewesen, weil er beim Viertelfinal-Aus gegen die Niederlande ein Gegentor mitverschuldet hatte.

Foto: APA/EPA/Bozoglu

3. Jasper Cillessen (Niederlande, Ajax Amsterdam, 25 Jahre, 188 cm, 13 Länderspiele)

Der 25-Jährige hat einen rapiden Aufstieg hinter sich. Erst im vergangenen Sommer wurde Cillessen bei Ajax Amsterdam die Nummer 1, am 7. Juni 2013 bestritt er sein erstes Länderspiel. In Österreich ist er vor allem für sein 50-Meter-Tor, das er in der Europa League von Salzburg-Stürmer Jonatan Soriano kassierte, in Erinnerung. Ungeachtet dessen bestimmte ihn Teamchef Louis van Gaal zum WM-Stammtorhüter.

Cillessen steigerte sich im Turnierverlauf. Im Viertelfinale gegen Costa Rica rettete er sein Team mit einer Parade in der 117. Minute ins Elfmeterschießen. Dort musste er die Rolle des Matchwinners aber Newcastles Tim Krul überlassen. Cillessen wurde in der Schlussminute der Verlängerung ausgewechselt, ohne davor darüber informiert worden zu sein. Seine Enttäuschung zeigte er mit einem Tritt gegen eine Trinkflasche, für den er sich mittlerweile entschuldigt hat. Gegen Argentinien wird er erneut im Tor stehen.

Foto: Wong Maye-E

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4. Sergio Romero (Argentinien, AS Monaco, 27 Jahre, 188 cm, 52 Länderspiele)

Argentiniens Schlussmann hat den Großteil der Saison auf der Ersatzbank verbracht. Nur neun Spiele bestritt Romero für den AS Monaco, an den er von seinem Club Sampdoria Genua verliehen war. Die meiste Zeit musste er seinem internen Konkurrenten, Kroatiens WM-Ersatzkeeper Danijel Subasic, bei der Arbeit zusehen. Daher wurde der 27-Jährige vor der WM auch als Argentiniens Schwachpunkt angesehen. Mittlerweile hat sich das etwas relativiert.

In den ersten beiden Partien gegen Bosnien-Herzegowina und den Iran hielt er stark, seither leistete sich Romero zumindest keinen folgenschweren Fehler. Allerdings ließ er mehr als einmal Schüsse nach vorne abprallen und zeigte bei Flanken Unsicherheiten. Romero wird "Chiquito", der Kleine, genannt - nicht weil er wirklich klein ist, sondern einfach viel kleiner als seine über zwei Meter großen Brüder. Von den vier Halbfinal-Goalies ist von ihm am ehesten ein spielentscheidender Fehlgriff zu erwarten. (APA, 7.7.2014)

Foto: AP/Augstein