Bettelverbote, Radfahrverbote, seit Neuestem auch noch ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen - ja sakra, was ist bloß mit den Innsbruckern los? Fast möchte man meinen, dass sich unser "heiliges Land" bald nur noch an strengen Gottesstaaten orientieren will. Sogar von Bussiverboten in einem Innsbrucker Café musste an dieser Stelle schon berichtet werden.
Dabei weiß jeder Alpinfreund, dass es in die Berg' koa Sünd' nit gibt! Was, nebenbei, von Skilehrer bis Speckfabrikant schon so manchem Tiroler zu einer eher entspannten Interpretation dessen gereicht haben soll, was Recht ist.
Zum Glück gibt es mit der lokalen SPÖ wenigstens eine (wenn auch eher kleine) Interessengruppe, die den Wesenskern des echten Tirolers noch hochhält und couragiert für die Freiheit agitiert.
Konkret geht es, wie wir seit vergangener Woche wissen, um die Freiheit, sich einzurauchen. Zwar mag das bislang noch nicht als ebenso urtirolerische Form der Bewusstseinserweiterung gelten wie Schnapserl- oder Speckknödelkonsum.
Dafür aber hätte die Cannabis-Freigabe unschätzbare Vorteile: Tirol würde bei einem Thema, das nach den erfolgreichen Initiativen in Colorado und Washington demnächst politischer Mainstream werden dürfte, als europäischer Pionier agieren. Und es könnte sich endlich wieder als innovative Tourismusdestination positionieren - noch dazu im echten High-End-Segment! (Severin Corti, DER STANDARD, 7.7.2014)