Linz - Das heikle Thema wurde ausgespart, so konnte fünf Jahre nach dem Architektenwettbewerb am Donnerstag in Linz verkündet werden: Die beiden Brückenkopfgebäude an der Donau werden für die Kunst-Uni saniert. 36 Millionen Euro soll die Adaptierung kosten, je vier Millionen Euro zahlen Stadt und Land Oberösterreich, 8,5 Millionen Euro die Bundesimmobiliengesellschaft, die Eigentümer der Gebäude. Der Rest soll aus den Mieten der Uni refinanziert werden. In einer Pressekonferenz präsentierten Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sowie Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) die Einigung.

Nichts wird es hingegen vorerst mit den beiden Glastürmen, die Architekt Adolf Krischanitz auf die Bauten aus der NS-Zeit setzen wollte. Die Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt sind noch am Laufen. Zumindest werden die Innenräume großteils nach den Plänen des Wettbewerbssiegers umgebaut, freut sich Rektor Reinhard Kannonier. Mit der jetzt zwischen Stadt, Land und Bund getroffenen Finanzierungsvereinbarung zeigte er sich zufrieden, auch wenn "Abstriche gemacht" werden mussten. Nur die beiden Quergebäude werden völlig umgestaltet, die Schenkel, jene Bauten, auf die Krischanitz die Türme setzen will, lediglich "hergerichtet".

Der Zeitplan: 2018 beginnen die Bauarbeiten. Zuerst der leerstehende Ostteil, in dem sich früher das Finanzamt befand, dann der Westteil, in dem schon jetzt ein Teil der Kunst-Uni untergebracht ist. Ab 2022 könnten dann alle 1200 Studierende an einem zentralen Standort studieren. Derzeit ist die Privatuni in Linz auf drei Standorte verteilt. (ker, DER STANDARD, 4.7.2014)