New York/Wien - Die Schließung des illegalen Onlineportals Silk Road durch die US-Behörden im Oktober vergangenen Jahres und die damit einhergehende Beschlagnahmung der digitalen Währung Bitcoin machte die US-Regierung zu einem der größten Halter von Bitcoins. Diese wechselten nun in einer Auktion den Besitzer.

Die millionenschwere Versteigerung der 30.000 Bitcoins lief allerdings nicht ohne Pannen ab. Bereits im Vorfeld kam es zu einem Missgeschick: Ein Regierungsmitarbeiter hatte ein E-Mail mit Infomaterial an mehrere Dutzend Interessenten geschickt - und diese dabei auf CC gesetzt, sodass jeder in der Gruppe alle E-Mail-Adressen und damit die potenziellen Mitbieter sehen konnte. Der neue Besitzer der Bitcoins wurde offenbar auch noch nicht benachrichtigt. "Der Prozess ist noch im Gange", zitierte die New York Post einen Verantwortlichen.

Verwunderung über Ergebnis

Laut New York Times wundern sich viele prominente Bieter darüber, dass sie nicht zum Zug gekommen sind. Barry Silbert von Secondmarket ist einer von ihnen. Er betreibt eine Bitcoin-Investment-Plattform. Auch der Hedgefonds Pantera Capital kam bei der Auktion nicht zum Zug, und Bitcoin Shop Inc. gab auch bekannt, den Zuschlag nicht bekommen zu haben. 63 Gebote von 45 Bietern sind bei der zuständigen Justizbehörde United States Marshals Service eingegangen. Offen ist auch, wie viel die Versteigerung eingebracht hat. Die Bitcoins sollen mehrere Millionen Dollar wert sein.

Beobachter wundern sich, dass die US-Regierung eine neue Nachfrage nach der totgesagten Währung geschaffen hat. (Reuters, DER STANDARD, 3.7.2014)