San Francisco – Der Science-Fiction-Autor Frank M. Robinson ist tot: Der US-amerikanische Schriftsteller starb nach Angaben der Branchenwebsite "Locus Online" am Montag in seiner Heimatstadt San Francisco. Robinson wurde 87 Jahre alt.

Der aus Chicago stammende Robinson hatte nach seinem Einsatz im Zweiten Weltkrieg zu schreiben begonnen, seine erste Erzählung veröffentlichte er im Pulp-Magazin "Astounding". Zudem machte er nach dem Krieg seinen Abschluss in Physik. Weil er von der Schriftstellerei zunächst nicht leben konnte, wurde er wieder Soldat und war im Koreakrieg – schrieb in dieser Zeit aber weiter. In der Folge arbeitete er für verschiedene Zeitschriften, von "Science Digest" bis zum "Playboy".

Bekannteste Werke

Von den 60ern bis in die 90er veröffentlichte Robinson eine Reihe von Romanen, die sich im Grenzbereich von Thrillern und Science Fiction bewegten. Sein erster Roman war "Power" (deutsch: "Die lautlose Macht") aus dem Jahr 1956 und drehte sich um "Psi-Kräfte" – damals noch ein selbstverständlicher Bestandteil des SF-Repertoires.

Der Roman wurde 1968 verfilmt – ebenso wie Robinsons bekanntestes Werk, das gemeinsam mit Thomas N. Scortia geschriebene "The Glass Inferno" (dt.: "Inferno") aus dem Jahr 1974. Die Geschichte über einen Brand in einem Wolkenkratzer wurde noch im selben Jahr gemeinsam mit "The Tower" von Richard Martin Stern als Vorlage für "Flammendes Inferno" herangezogen, einen der erfolgreichsten Katastrophenfilme der 70er Jahre. Robinsons 1999 erschienenes Sachbuch "Science Fiction of the 20th Century" wurde mit dem Hugo Award ausgezeichnet.

Politisch aktiv

Neben seiner Tätigkeit als Genre-Autor war Robinson seit den 70ern auch politisch aktiv. Selbst homosexuell, engagierte er sich für die Rechte von Schwulen und Lesben – unter anderem schrieb er Reden für Harvey Milk, den ersten Politiker der USA, der seine Homosexualität öffentlich machte. Im Film "Milk" von 2008 mit Sean Penn hatte Robinson einen kurzen Auftritt. (APA/red, derStandard.at, 1. 7. 2014)