Die Infektionen entwickeln sich explosionsartig. Patienten, die sich im Spital mit dem Keim Staphylococcus aureus infizieren, sind mitunter nur sehr schwer zu behandeln. Aufgrund von zunehmenden Antibiotikaresistenzen kann diese Komplikation auch tödlich verlaufen.
Was Mediziner bisher nicht genau wussten, ist, warum Staphyloccus aureus-Infektionen so schwer zu behandeln sind. Eine US-Forschergruppe rund um Kevin Kim von der Universität Princeton bringt nun neue Einblicke in die Dynamik des Wachstums.
Schleimige Biofilme
Zum einen bilden die Bakterien auf Kathetern und Stents so genannte Biofilme, Blutplasma auf der Oberfläche von Kanülen begünstigt die Entwicklung. Zusätzlich fördert eine leichte Strömung das Bakterienwachstum - im schlechtesten Fall kann innerhalb weniger Stunden ein dramatisches Wachstum beobachtet werden.
Dabei spielen chemische Signale zwischen den Bakterien die entscheidende Rolle. Die Bakterien bilden dann kleine Tentakel aus, mit denen sie sich quasi festkrallen.
"Biolfilme sind Bakteriengemeinschaften, die nur schwer zu bekämpfen sind", sagt Kim, die Bakterien formen eine Art Schleim, der sehr widerstandsfähig gegenüber Antibiotika oder Desinfektionsmitteln ist. In Testreihen untersuchten die Forscher, wie und wo sich die Staphylokokken andocken und wie sie sich ausbreiten, im extremsten Fall können sie Katheter und Stents, in denen grundsätzlich Strömung herrscht, verstopfen. Mit den neuen Erkenntnissen hoffen die Forscher Methoden zu finden, mit denen sich das Wachstum von Biofilmen eindämmen lässt. (Karin Pollack, derStandard.at, 1.7.2014)