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Weil er auf dem sozialen Netzwerk Google+ einen Link verbreitet hat, der zu einem kritischen Bericht über die Sparkasse Oberösterreich führt, wurde ein Internetnutzer von eben dieser geklagt.

Neben dem Link zu backtofairness.at enthielt das Posting auch noch eine Vorschau auf die Seite in Form eines "Snippets" mit Textauszug. Die nicht änderbare Vorschau beinhaltete den Text "Wie die Sparkasse OÖ den kleinen Bürger nachhaltig schädigt!". Der Poster, Thomas W., stellte dazu die Frage "Bank vs. Endkunde: 150.000 Euro Schaden bei einem kleinen Bürger – und die Bank kommt damit durch?".

Kläger sieht angeeignete Meinung

Letzteres beurteilt der Anwalt der Sparkassa als Aneignung der auf der Website vertretenen Meinung. W. Wiederum hält deren Betreiber Bernhard Costa für verantwortlich für den Inhalt und beruft sich darauf, mit seiner Frage lediglich eine Diskussion angeregt haben zu wollen, berichtet Horizont.

18.900 Euro Unterlassung gefordert

Wegen Kreditschädigung fordert die Sparkasse Unterlassung von W., die Höhe für einen Verstoß bemisst man mit 18.900 Euro. W. solle seine Aussage auf seinem "Internetblog" auf Google+ als auch in einer periodischen Druckschrift widerrufen.

Der Prozess beginnt am 1. Juli. Das Urteil könnte als Präzedenzfall Auswirkungen auf den künftigen Umgang mit Links auf sozialen Netzwerken haben.

Seitenbetreiber im Clinch mit Sparkasse

Seitenbetreiber Bernhard Costa und die Sparkasse Oberösterreich teilen sich bereits eine längere juristische Vorgeschichte, wobei Costa nach eigenen Angaben bislang alle Verfahren gegen die Bank verloren hat. Anlassfall ist ein Fremdwährungskredit. (red, derStandard.at, 30.06.2014)