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Die verbrannte Fabrik in Sderot nach einem Raketenangriff.

Foto: REUTERS/Amir Cohen

Tel Aviv/Gaza - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag eine mögliche Ausweitung von Angriffen im Gazastreifen angedroht. "Die israelische Armee hat am Wochenende eine große Anzahl Ziele angegriffen, als Reaktion auf den Beschuss Israels aus dem Gazastreifen", sagte Netanjahu während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem.

"Wir sind darauf vorbereitet, diese Operation notfalls auszuweiten." Netanjahu bekräftigte, die Palästinenserbehörde sei seit Bildung einer Einheitsregierung von Hamas und Fatah auch verantwortlich für Angriffe aus dem Gazastreifen.

12 Ziele bombardiert

Als Antwort auf den anhaltenden Raketenbeschuss auf den Süden Israels hat die Armee in der Nacht auf Sonntag nach neuesten Angaben insgesamt 12 Ziele im Gazastreifen bombardiert. Die Luftangriffe galten nach Armeeangaben militärischen Zielen in allen größeren Ortschaften des isolierten Palästinensergebiets. "Wir haben in zwei Angriffswellen insgesamt zwölf Einrichtungen getroffen, an denen Terroristen Angriffe vorbereiten", erklärte eine Armeesprecherin. In der Stadt Gaza wurden nach Angaben des palästinensischen Innenministeriums zwei Menschen leicht verletzt.

Am Freitag und Samstag waren von bewaffneten Palästinensergruppen aus dem Gazastreifen zwölf Raketen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Dabei wurde am Samstag auch eine Fabrik für Farbstoffe in der grenznahen israelischen Stadt Sderot getroffen. Die Fabrik ging in Flammen auf. Vier Arbeiter konnten sich vor dem Feuer in Sicherheit bringen, einer musste mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Die Spannungen im Grenzgebiet zum Gazastreifen haben stark zugenommen seit am 12. Juni drei israelische Teenager im Westjordanland entführt wurden. In den vergangenen beiden Wochen wurden insgesamt 23 Raketen aus dem Palästinensergebiet abgefeuert. Die israelische Armee antwortete darauf Nacht für Nacht mit Angriffen der Luftwaffe. (APA. 29.6.2014)