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Amazon will Bücher künftig selber nachdrucken und dabei auch den Preis festlegen.

Foto: AP/Franklin

Über Amazons Umgang mit den Buchverlagen wurde in der Vergangenheit bereits einiges aufgedeckt, nun sorgt ein Bericht des britischen Fach-Portals “The Bookseller“ für erneute Aufregung. So fordert der Versand-Riese von britischen Verlagen ein Nachdruckrecht von Büchern. Zukünftig soll nämlich nicht auf neue Lieferungen gewartet, sondern einfach die eigene Druckpresse angeworfen werden.

Mehr Macht für Amazon

Dabei basieren die Verhandlungen auf zwei Forderungen vonseiten Amazons: Sollte ein Buch vom Verlag nicht mehr lieferbar sein, will der Versand-Riese das Buch einfach selber drucken und an die Besteller ausliefern. Wie die Vergütung dann an den Verlag aussehen wird, ist vorerst noch unbekannt, wahrscheinlich ist es jedoch, dass sich Amazon dadurch einen größeren Teil des Gewinns sichert. Ferner würde dadurch die verlegerische Entscheidung über die Herstellung und den Vertrieb von Büchern umso mehr auf Amazon übergehen.

Mehr Geld für Amazon

Die zweite Forderung des amerikanischen Konzerns sieht vor, dass die Verlage dafür sorgen müssen, dass die Bücher nirgends billiger angeboten werden als bei Amazon. Nicht einmal auf der eigenen Webseite. Amazon könnte demnach den Buchpreis diktieren, da der Verlag ja dafür sorgen muss, dass nirgendwo ein billigerer Preis zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zu Österreich ist der Buchpreis in Großbritannien nämlich frei wählbar, hierzulande sorgt eine Buchpreisbindung für einen Einheitspreis.

Mehr Rabatt für Amazon

Weiters fordert Amazon höhere Rabatte für eBooks, was in Deutschland und den USA bereits dazu führte, dass zwei Verlage auf die Barrikaden stiegen. Die Bücher von Hachette und Bonnier wurden daraufhin beim Versand-Riesen nicht mehr angeboten. Die in Großbritannien verhandelten Verträge beziehen sich zwar nur auf UK-Verlage, diese könnten jedoch auch in anderen Ländern folgen. (dk, derStandard.at, 28.06.2014)