Foto: Variation Crêperie

Weil die ebenso spät erwachte Liebe der Wiener für die unkomplizierten Spielarten der französischen Küche nicht genug unterstützt werden kann, ein kurzer Hinweis auf die neue Crêperie von Sadri Turki und Karin Timmel in der Stadiongasse. Sadri ist Franzose, daher weiß er, dass die salzig gefüllten Crêpes "Galettes" heißen und mit Buchweizenmehl gemacht werden. Das verleiht ihnen diesen ganz leichten Nussgeschmack, der sich von hintenrum auf den Gaumen schleicht und einem gleich Lust auf die nächste macht. Das wird sich im "Variation" nicht unbedingt ausgehen, so reichhaltig, wie die Galettes hier belegt sind.

Herrliche Käsefäden

Die Auswahl ist durchaus mächtig - glücklich wird aber nur, wer sich auf die Klassiker konzentriert. Also die "Complète Traditionnelle" mit Schinken, Käse und Spiegelei etwa, die herrliche Käsefäden zieht, oder die "Complète Bretonne" mit Ziegenkäse, Honig und Nüssen. Es gibt aber auch sehr lohnende "Salades Composées", etwa mit knusprig gebratener Ente und Feigen, oder mit Cajun-würzigem Hendl und Rohschinken. Basis ist stets ein mit typischer Dijon-Vinaigrette angemachter Blattsalat. Wer dazu keinen Cidre aus der Tasse trinken will, sollte sich das tolle Trappistenbier Gregorius aus Engelszell nicht entgehen lassen. (corti, DER STANDARD, 21.6.2014)