Nairobi - Nach drei Anschlägen mit mehr als 60 Toten in der kenianischen Küstenprovinz Lamu ist der örtliche Gouverneur festgenommen worden. Issa Timamy befinde sich in Polizeigewahrsam, teilte die kenianische Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit. Er solle noch heute vor einem Gericht erscheinen. Angaben zu den Vorwürfen gegen Timamy wurden nicht gemacht. Sie stünden aber im Zusammenhang mit den Angriffen.

Vor gut einer Woche waren bei zwei Angriffen in der Region mehr als 60 Menschen getötet worden. Bei einem dritten Anschlag wurden in der Nacht auf Dienstag mindestens fünf Menschen getötet. Zu den ersten Angriffen bekannte sich die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz aus dem benachbarten Somalia, auch für den dritten wird die Gruppe verantwortlich gemacht.

Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Die Al-Shabaab-Miliz kontrollierte über Jahre weite Teile im Zentrum und Süden des Landes, konnte inzwischen aber aus den meisten Städten zurückgedrängt werden. Die Gruppe verübt auch Anschläge im benachbarten Kenia, das sich wesentlich an der Bekämpfung der Miliz beteiligt. (APA, 26.6.2014)