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Luis Suárez droht eine lange Sperre.

Foto: reuters/Barria

Montevideo - Der uruguayische Fußballverband AUF hat nach eigenen Angaben bei der FIFA "starke Argumente" zur Verteidigung von Luis Suárez in dessen Beißaffäre vorgebracht. Der Verband sei von der Unschuld des Stürmers überzeugt, sagte Exekutivkomitee-Mitglied Alejandro Balbi uruguayischen Medienberichten zufolge am Mittwoch.

Er sei sich aber "sehr bewusst, dass es großen Druck von ausländischen Medien, europäischen und amerikanischen, gibt, ebenso von einigen kolumbianischen und brasilianischen". Balbi sprach von einer Kampagne.

Biss in Schulter

Die Disziplinarkommission des Weltverbands ermittelt gegen Suárez, nachdem dieser beim 1:0 gegen Italien zum Ende der WM-Vorrunde seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini offenbar in die Schulter gebissen hatte. Dem Angreifer des FC Liverpool droht eine lange Sperre und damit auch das Aus für das Achtelfinale gegen Kolumbien am Samstag.

Balbi witterte englischen Medienberichten zufolge ein Komplott: "Man darf nicht vergessen, dass wir die Rivalen von vielen sind und auch für den Gastgeber Brasilien in der Zukunft werden können." Auch Uruguays Präsident Jose Mujica nahm Suárez in Schutz: "Er wurde nicht als Philosoph oder Mechaniker oder wegen seiner guten Manieren auserwählt, er ist einfach ein guter Spieler", sagte der Staatschef, der auch forderte, man solle Suárez in Ruhe lassen.

Noch keine Entscheidung

Die Disziplinarkommission der FIFA setzt nach Angaben des uruguayischen Verbands ihre Untersuchungen am Donnerstag fort. Man habe keine Benachrichtigung der FIFA erhalten, sagte AUF-Präsident Wilmar Valdez. "Wir wissen nicht, warum es noch keine Entscheidung gab."

Die FIFA habe als einzigen Beweis ein Video vorgebracht, auf dem aber kein Biss von Suárez gegen Chiellini zu sehen sei, erklärte Valdez. "Basierend auf den Beweisen gibt es keinen Grund für eine Strafe." (APA, 26.6.2014)