Wien - Die Webster Vienna Private University verlässt ihren derzeitigen Standort in Wien-Donaustadt und zieht ins Palais Wenkheim auf der Praterstraße in der Leopoldstadt. Ab Ende August werden die rund 500 Studenten der Privatuni im neuen Gebäude unterrichtet. In den kommenden zehn Jahren soll die Studentenzahl verdoppelt werden, so Direktor Arthur Hirsh bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Die Webster Vienna Private University ist eine Niederlassung der in St. Louis (USA) beheimateten Webster University, die außerdem Standorte in der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, China, Thailand und Ghana unterhält. Seit 1981 in Wien ansässig, wurde die Einrichtung 2001 in Österreich als Privatuniversität akkreditiert.

18.000 Euro Studiengebühren

Die Uni bietet diverse Bachelor- und Master/MBA-Programme vor allem im Wirtschafts- und Medienbereich sowie in den Feldern Internationale Beziehungen und Psychologie an. Die Studiengebühren betragen jährlich 18.240 Euro in den Bachelor-Programmen, Master-bzw. MBA-Programme kosten insgesamt je nach Fach zwischen 24.300 und 44.550 Euro.

Ein Fünftel Österreicher

Das Palais Wenkheim, in dem zuvor die Finanzmarktaufsicht ihren Sitz hatte, wurde für die Bedürfnisse der Uni adaptiert. Unter anderem werden Lehrveranstaltungen von anderen Webster-Standorten in Video-Konferenz-Klassenzimmer übertragen, für den Medienbereich gibt es Fernsehstudios, einen Schnittraum sowie ein Ton- und Radiostudio. Für das Gebäude hat die Uni einen langfristigen Mietvertrag mit der UNIQA-Versicherung abgeschlossen und besitzt eine Kaufoption. Bereits Anfang März eröffnete im ehemaligen Hotel am Augarten eine neue "Residenz am Augarten" als eine Art höherwertiges Studentenwohnheim. Die Mehrzahl der Webster-Studenten stammt aus anderen Staaten, nur knapp ein Fünftel sind Österreicher.

Forderung nach Gleichstellung

Der Vorsitzende des Fakultätssenats, Johannes Pollak, wünschte sich eine weitergehende Gleichbehandlung mit öffentlichen Unis. So müssten Privatunis etwa alle ihre Programme akkreditieren lassen, öffentliche Unis könnten ihre eigenen kostenpflichtigen Lehrgänge wie etwa MBA-Programme dagegen ohne Zulassungsverfahren anbieten. Daneben sollten auch Privatuni-Studenten Matrikelnummern bekommen, außerdem kämpfe man mit der verpflichtend anzuführenden Bezeichnung Privatuniversität. "Und manchmal wäre es schön, wenn Visa-Verfahren etwas unbürokratischer stattfinden würden. Das trifft vor allem unsere Studenten aus dem Nicht-EU-Bereich."

Mit dem neuen Gebäude sowie neuen Studienangeboten wie etwa einem einjährigen MBA-Programm für Intensiv-Studenten will Webster die Studentenzahl in den kommenden zehn Jahren auf rund 1.000 verdoppeln, so Hirsh. An weiteren Plänen schwebt ihm eine Kooperation mit dem benachbarten TV-Sender ATV vor: "(ATV-Moderator, Anm.) Meinrad Knapp ist ein Absolvent von uns. Vielleicht können wir ja vereinbaren, dass wir ihre Studios mitbenutzen dürfen."  (APA, 24.6.2014)