Foto: www.pannobile.com

20 Jahre kann es dauern, bis die Kinder selbstständig durchs Leben schreiten. 20 Jahre brauchte es auch, um Selbiges beim heimischen Rotwein zu bewerkstelligen. Und es ist passiert, wie man bei einer umfassenden Rotwein-Verkostung anlässlich der Vie Vinum feststellen konnte. Im Moment dreht sich alles um Blaufränkisch, der mit St. Laurent im Windschatten Furore macht, und Zweigelt, der beginnt mitzuspielen.

Heimisches aus Golser Lagen

Die Pannobile-Gruppe aus dem burgenländischen Gols war in vorderster Linie dabei. Pannobile sind neun Weingüter - Achs, Beck, Gsellmann, Heinrich, Leitner, Nittnaus, Pittnauer, Preisinger und Renner -, deren rote Cuvées perfekt zeigen, wie man dachte, als man in den letzten beiden Dekaden Schritte setzte, um besser zu werden: abzulesen an der Zusammensetzung (ursprünglich internationale Sorten mit heimischer Beigabe, heute nur Heimisches aus historischen Golser Lagen) ebenso wie an der Bewirtschaftung (klassisch zu Beginn, heute bio respektive biodynamisch) und an der Vinifikation, die je nach Betrieb höchst individuell ausfällt.

Gefeiert wurden diese 20 Jahre des Jeder-für-sich-und-zusammen-für-alle mit einem Fest mit den Bewohnern des "Freunde Schützen Haus", Pannobile-Weinen und -Winzern, die das Haus seit längerem unterstützen. Österreichischer Rotwein kann nämlich auch das. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 27.6.2014)