Wien - Eins, zwei, drei, vier, fünf - je näher der Schulschluss rückt, desto wichtiger wird die österreichische Notenskala für viele Schüler und Eltern. In anderen Staaten wird anders bewertet - dort können schon einmal Minusnoten, ein "00" oder Buchstaben im Zeugnis stehen. Im Anschluss ein paar Beispiele für etwas andere Notensysteme.

In Dänemark etwa gibt es eine siebenstufige Notenskala: Beste Note ist die "12" (ausgezeichnet), gefolgt von "10" (sehr gut), "7"(gut), "4" (mäßig) , "02" (ausreichend), "00" (unzureichend) und "-3" (inakzeptabel), wobei die beiden schlechtesten Noten das Durchfallen signalisieren. Sinn der zweistelligen Noten bei "02" und "00" ist übrigens ein praktischer: So sollen Fälschungen vermieden werden - das Hinzufügen eines "1" vor die "0" oder "2" wäre sonst zu verlockend.

In den USA stehen Buchstaben im Zeugnis, wobei die genaue Ausgestaltung je nach Bundesstaat unterschiedlich ist. Auf die Bestnote "A" folgen "B", "C", "D" und auf den ersten Blick etwas unlogisch "F". Das "F" ist dabei ein Überbleibsel eines alten Notensystems, das aus "Pass" und "Fail" bestand. Wirklich einheitlich sind die Noten allerdings nicht: In manchen Staaten ersetzt ein "E" das "F", manchmal werden noch zusätzlich ganz offiziell "+" und "-" vergeben.

Sieben Noten in Finnland

Auch die siebenteilige finnische Notenskala ist für österreichische Augen originell: Schlechteste Note ist die "4", mit dieser Bewertung ist man durchgefallen. Dann geht es aufwärts bis "10" (ausgezeichnet). In Frankreich wiederum reicht die Notenskala von "0" (am schlechtesten) bis "20" (am besten). Für das Bestehen ist mindestens die Note "10" nötig. "18", "19" und "20" werden dabei kaum vergeben, "16" oder "17" gelten schon als "Sehr Gut". Festgehalten sind diese "Umrechnungskurse" in Verträgen, wichtig sind sie für die Hochschulzulassung.

Ungewohnte Notensysteme sorgen übrigens manchmal auch für Verwirrung und Mythenbildung: In der Schweiz wird etwa in den meisten Kantonen von "6" (sehr gut) über "5" (gut), "vier" (genügend), "3" (ungenügend), "2" (schlecht) bis "1" (sehr schlecht) benotet, auch Halbnotenwerte sind manchmal möglich. Die Bewertungsskala ist damit nicht nur gegenüber Deutschland umgedreht, sondern enthält mit "1", "2" und "3" gleich mehrere negative Noten. Die Ausgestaltung des Schweizer Notensystems führte übrigens auch zum beliebten Mythos vom angeblich schlechten Schüler Albert Einstein: Der hat in seinem im Kanton Aargau erworbenen Maturitätszeugnis tatsächlich eine Vielzahl an Sechsern und Fünfern stehen - etwa in Algebra, Physik, Geometrie und Chemie. Diese stellen in der Schweiz allerdings die besten Noten dar.  (APA, 23.6.2014)