Eine aktuelle Studie der Pavelka-Denk Personalberatung zeigt auf, dass die Personalsuche via Social Media zwar im Vormarsch, die Haltung zum Thema ganz unterschiedliche Qualitäten vorweisen: "Einige meinen nichts damit zu tun haben zu wollen, andere glauben es verstanden zu haben. Aber wenige sind sich sicher, ob es tatsächlich etwas nützt", so die Studie.

Offenbar können auch jene, die Aktivitäten in den Social Media setzen, nicht genau unterscheiden, ob es sich dabei um aktive Personalsuche oder eher um Employer Branding handelt. Dabei sein, ist alles - gezielte Strategien scheinen sich viele erst im Nachgang zu überlegen.

Die Top-drei Plattformen

167 für die Personalsuche Verantwortliche nahmen an der Studie "Einsatzfelder von Web 2.0 in der Personalsuche, speziell in Österreich" teil. 70 Prozent der Befragten setzen Social Media / Web 2.0 Aktivitäten in der Personalsuche. Das beliebteste Recruiting Netzwerk in Österreich ist Xing (97,3 Prozent), dicht gefolgt von LinkedIn (63,9 Prozent) und Facebook (29.9 Prozent).

Strukturiert erfolge die Suche allerdings nur selten, so die Studie weiter. Allerdings gaben 73,6 Prozent an, dass Social Media für die Direktsuche wichtiger werde. Die Möglichkeiten mit potenziellen Kandidaten über entsprechende Communities oder Foren in Kontakt zu treten, werden zwar erkannt, aber nur wenig strukturiert genutzt, heißt es weiter.

Kosten und Zeit sparen

Für die Personalsuchenden seien vor allem der einfache Zugang zu potenziellen Kandidaten und die Zeitersparnis bei der Suche die Hauptmotivatoren sich auf Social Media Plattformen zu begeben. Nach der entsprechenden Zielerreichung gefragt, lag die Trefferquote bei rund 50 Prozent.

Social Media Recruiting werde zukünftig aber wichtiger werden - darüber waren sich 69 Prozent der Befragten eins. Gleichzeitig aber wolle man dafür das Budget nicht erhöhen oder sogar kürzen - 73 Prozent gaben das an.

Professionelle Nutzung

Zwar bleibt durch diese widersprüchliche Haltung die Beantwortung einer möglichen Stärkung des Social Media Recruiting unbeantwortet, klar ist aber, dass diese nur durch eine professionelle und strukturierte Nutzung der Web 2.0 Möglichkeiten erreicht werden kann. "Dabei sein ist alles" - ein geflügeltes Wort, über das nachzudenken, sich vielleicht lohnen könnte.

Aus Sicht des Personalberaters Hermann Pavelka-Denk werde Social Media Recruiting tendenziell unterschätzt: "Der vermeintlich leichte Zugang zu potenziellen Kandidaten und deren Profilen, verführt zum Trugschluss, dass man dementsprechend auch leichter an Kandidaten heran kommt und deren Interesse für das eigene Unternehmen gewinnen kann. Hingegen stellen wir fest, dass die Unternehmen nun vermehrt erfahren, dass der Prozess, einen Kandidaten für eine bestimmte Position zu erreichen und zu begeistern, aufwendiger und Zeit raubender ist, als erwartet." (red, derStandard.at, 23.06.2014)